„Für Europa wäre die Wahl von Romney ein Schock“, meint der Sozi Niels Annen im Handelsblatt. Europa und die konservativen USA haben heute völlig gegensätzliche Kulturen ausgebildet. Naive, totale Staatsgläubigkeit hier, die Ideale der Selbstverantwortung und Selbstentfaltung dort. Die Wahl Obamas war eine Bestätigung für das europäische (deutsche) Modell. Die Sypmathie für Obama ist zugleich eine Zustimmung für dessen Gesellschaftskonzept.
http://www.handelsblatt.com/meinung/gast...ck/7344250.html
Treffend ist seine Analyse des demografischen Wandels. Er zeigt auf, daß es tendenziell immer schwieriger wird, mit konservativen Positionen in den USA Wahlen zu gewinnen, da die Minderheiten und Einwanderer Democrats deutlich bevorzugen.
In den 80igern setzten die Republikaner auf die Mobilisierung der religiös-konsverativen Weißen, die damals noch eine Wählermehrheit stellen konnten. Das ist für immer vorbei.
Die Wahrscheinlichkeit steigt beständig, daß Politikinhalte wie sie die Konservativen vertreten, nie mehr Mehrheitsfähig sein werden. D.h. die Republikaner werden zu permanenten Opposition mit ständig sinkender Bedeutung werden. Es sei denn, sie passen sich den Gegebenheiten an, wie die ehemals europäischen Konservativen, die heute identisch sind mit den linken Parteien, bzw. in der BRD mit den Grünen.
Die Wahl selbst, die Auswahl der Kandidaten, sind letztlich nur sichtbare Auswirkung kultureller Veränderungen, die lange vor Wahlen statt gefunden haben.
In der gesamten westlichen Welt dominieren heute Vorstellungen, die man unter dem Begriff "Staatsgläubigkeit" zusammen fassen kann. Strukturell ist diese Denkweise sozialistisch: Das blinde Vertrauen in staatliche Institutionen, anstatt auf die Fähigkeiten des Individuums, Probleme selbst zu lösen.
Mit der Hinwendung zu sozialistisch geprägter Weltanschauung treten die Werte und daraus resultierende Handlungsweisen in den Hintergrund, die überhaupt erst Grundlage für Wohlstand und individuelle Freiheit, letztlich sogar der Menschenrechte waren. Sind diese erst einmal verloren, bzw. vergessen, können sie nicht mehr aktiviert werden, es sei denn Sozialisationsinstanzen propagieren sie erneut. Aber grade letztere sind in Europa nahezu vollständig, in den USA überwiegend, in der Hand linker Ideologen.
Nationen, Reiche, Kulturen - sie kommen und gehen. Haben Blütezeiten und Niedergang. Das ist normal. Anzunehmen, die bisher bestehenden Zustände würden ewig anhalten, ist naiv.
Der Westen wandelt sich rasant und dauerhaft. Grundlage für den bisherigen wirtschaftlichen Erfolg über Jahrhunderte hinweg, war ein relativ liberales gesellschaftliches Klima und ökonomische Freiräume.
Reduziert sich beides, erfolgt Niedergang. Sieht man hervorragend im staatsbürokratisch strangulierten Frankreich, in Griechenland, wo man Wohlstand durch Vetternwirtschaft glaubte zu erlangen anstatt durch Arbeit, in der BRD, wo man auf völlig ineffiziente Windräder und Solarmodule setzt, anstatt auf KKW´s und Kohlekraftwerke bei der Stromerzeugung. Fleiß und Kompetenz lohnen sich immer weniger, im staatlichen Umverteilungssystem mitzuschwimmen hingegen immer mehr. Bis es letztlich kollabiert.
Obama will die USA in diese Richtung umbauen, und hat damit die Minderheiten geködert und den Idealen linker Weißer entsprochen. Da diese beständig zunehmen an Bedeutung, wird Obama auch das letzte westliche Land, in dem noch die kulturellen Grundlagen für Wohlstand, Innovationskraft und Freiheit in großen Teilen der Bevölkerung vorhanden sind, dauerhaft zu seinem Schaden verändern.
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