Zitat von 123 im Beitrag #23Die Wahrscheinlichkeit steigt beständig, daß Politikinhalte wie sie die Konservativen vertreten, nie mehr Mehrheitsfähig sein werden. D.h. die Republikaner werden zu permanenten Opposition mit ständig sinkender Bedeutung werden.
Glaube ich nicht. Es gab noch vor wenigen Jahren einen republikanischen Präsidenten, der ziemlich überzeugend wiedergewählt worden ist. Und es gab gerade vor zwei Jahren einen Erdrutschsieg der Republikaner bei den Kongreßwahlen.
Wenn Romney verlieren sollte, dann liegt das im wesentlichen an persönlichen Problemen, nicht an der Wählerstruktur.
Es gibt schon einen Trend, der die Republikaner sorgen sollte. 1. Seit 1988 (!) hatten sie bei Präsidentschaftswahlen nur ein einziges Mal (nämlich 2004) einen (knappen) Vorsprung bei der poular vote. 2. 2012 gab es eigentlich etliche Faktoren, die die Republikaner begünstigten. Das Land ist in der Rezession. Die Wirtschaft ist deshalb das bestimmende Thema. Der Amtsinhaber ist erkennbar kein Wirtschaftsfachmann, der Herausforderer schon. Der Amtsinhaber hat sich relativ deutlich links positioniert (siehe dessen Gesundheitsreform), während der Herausforderer ein Mann der Mitte ist (siehe ebenfalls dessen Gesundheitsreform, die er mit einer demokratischen Legislature in seinem Staat umsetzte). Wenn es in dieser Situation trotzdem nicht für einen Wechsel reicht, wann dann? 3. Die demographische Entwicklung läuft gegen die Republikaner. Und diese demographische Entwicklung ist deutlich massiver als wir das in Deutschland gewohnt sind. (Man muss sich zum Vergleich vorstellen, alle Türken hätten in Deutschland Wahlrecht. Dann bekommt man einen Eindruck, wie die "Latino Vote" die USA politisch verändert). Wenn es 2012 unter vergleichsweise günstigen Rahmenbedingungen nicht mehr für einen republikanischen Präsidenten reichte, wie sieht es dann 2016,2020 oder 2024 aus? Die demographische Entwicklung ist dann nämlich noch weiter gelaufen. (und womöglich ist Puerto Rico dann der 51.Bundesstaat). Spätestens wenn Texas aufgrund der zunehmenden Latino Vote kippt, ist ein Wahlsieg für einen Republikaner unmöglich geworden.
Einerseits.
Andererseits gibt es natürlich auch Lichtblicke für die Republikaner. Die republikanische Mehrheit unter den Gouverneuren ist 2012 sogar noch einmal leicht gestigen. Und die republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus ist ungebrochen. Letzteres ist sogar ein beachtenswerter Gegentrend: von 1933 bis 1995 gab es im Repräsentantenhaus sage und schreibe 60 Jahre lang eine demokratische Mehrheit und nur 2 Jahre eine republikanische. 1995 ist das gekippt. Seither gab es nur noch 4 demokratisch dominierte Jahre. (siehe diese interessante Graphik: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co...esentatives.PNG)
Es wäre also falsch, den Rpubikanern die Mehrheitsfähigkeit abzusprechen. Es ist auch absolut nicht klar, wie die Tea Party die republikanischen Chancen beeinflusst. Einerseits hat sie womöglich die Wahl Romneys unterminiert, weil sie moderate Wähler verschreckte. Andererseits sorgte die Tea Party für das stärkste republikanische Gewicht im Repräsentantenhaus seit 90 (!) Jahren. Welche strategischen Lehren die Republikaner aus den Ergebnissen von 2012 ziehen werden bzw. ziehen sollten ist also nicht klar.
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