das sind viele sehr interessante Punkte, die ich weitgehend teile. Allerdings bin ich über die Charakterisierung von Obama vs. Romney anhand ihrer jeweiligen Gesundheitsreform gestolpert. Schließlich hat ja Obama seine Gesundheitsreform ganz explizit an Romneys Modell des "individual mandate" angelehnt (man könnte auch sagen: weitgehend kopiert), eben weil diese Art der Umsetzung (anders als was die Linken wünschten, nämlich ein "single payer"-System wie in Kanada oder in der deutschen "Bürgerversicherung") immer wieder von republikanisch-konservativen Think Tanks vorgeschlagen worden ist. Und so eine gewisse Chance auf republikanische Unterstützung hatte. Diese weitgehend identischen Entwürfe können doch kaum den einen zum Linken, den anderen zum Zentristen machen?
Ich denke ansonsten, dass die demographische Entwicklung zwar derzeit die Demokraten begünstigt, aber das muss nicht unausweichlich sein: In dem Maße, wie etwa Texas Latino-dominiert werden wird, werden die Latinos dort vermutlich stärker integriert in die Gesellschaft, sogar Teil deren Eliten werden - und dann nicht mehr hauptsächlich nach Minderheitenstatus, sondern nach kulturellen Wertvorstellungen stimmen. Und da kann ein Republikaner, wie George W. oder Jeb Bush gezeigt haben, durchaus Boden gutmachen. Dass das Repräsentantenhaus derzeit republikanisch dominiert ist, würde ich nicht als rein positives Signal für die Republikaner werten - denn in der Zeit der demokratischen Dominanz hatte es ja hauptsächlich republikanische Präsidenten gegeben; vielleicht wird gerade das Repräsentantenhaus eher als ein Gegengewicht gegen die politische Führung verstanden (wie in Deutschland lange der Bundesrat). Was ich den Republikanern raten würde? Sich weniger stark zu polarisieren und gegen die Demokraten abzugrenzen, sondern - wie in Deutschland für eine Opposition üblich - doch mit der Regierung einen Kompromiss zu finden versuchen. Denn es sind vor allem die Republikaner, die seit den neunziger Jahren im House scharf vom politischen Median abgerückt sind; die Demokraten weniger: http://www.coolinfographics.com/blog/201...-interview.html
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.