Zitat von Solus im Beitrag #19 Bisher ist jede der Weltreligionen, mit Ausnahme vielleicht des Islam, im Laufe der Jahrhunderte zu einem morschen Baum verkommen - er steht vielleicht noch, aber er ist innerlich verfault.
Das sehe ich überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, ich denke das ganz wesentliche Teile der (bisherigen) zivilisatorischen Überlegenheit des Westens mit den zugrunde liegenden Religionen zusammenhängt. Eine Gesellschaft braucht ein ethisches Fundament und sowohl das Judentum wie auch die christliche Religion haben sich in westlichen Gesellschaften als solide Basis erwiesen. Aufgrund der Popularität des Atheismus, gerade auch in Deutschland, wird das gerne negiert, es erscheint mir allerdings aus unserer Geschichte heraus geradezu zwingend zu sein. Wir werden uns noch sehr umgucken, wenn wir feststellen, wenn uns diese Grundlage mehr und mehr flöten geht.
Zitat Ich denke sie unterschätzen in der Hinsicht die Fähigkeit der Menschen, die Schriften nach Ihrem Belieben auszulegen.
Ganz im Gegenteil, das ist einer der zentralsten, wenn nicht sogar der zentrale Unterschied zwischen Judentum und Christentum auf der einen und dem Islam auf der anderen Seite. Das Christentum, ebenso wie das Judentum, war schon immer eine Religion der Interpretation. Schon Christus hat die Bilder des alten Testamentes verwendet und nicht zuletzt haufenweise Gleichnisse aufgestellt, die nur interpretiert werden können. Gerade am Ende des neuen Testamentes geht das Interpretierbare geradezu ins Groteske ab, wenn man sich die Fieberphantasien von Johannes ansieht. Im Islam dagegen wird nicht interpretiert, es wird die Schrift gelehrt wie sie ist. Schon eine Übersetzung ist eigentlich ein Sakrileg. Die Idee das die Anweisungen Mohammeds offen für Interpretation sind kann in den entsprechenden Ländern am nächsten Baukran enden.
Zitat Letztlich wird diese Episode in Revolutionen enden, in deren Verlauf den Islamisten die Köpfe abgeschnitten werden. Die Menschen werden langfristig die Schariah in etwa so akzeptieren, wie sie die Alkoholprohibition akzeptiert haben.
Ich erlaube mir meine Propehtie dagegen zu setzen: Es wird in der Tat Umwerfungen geben, in deren Verlauf die Islamisten jede Menge Köpfe abschneiden (!) werden. Und am Ende wird man die Scharia so akzeptieren, wie sie in anderen islamischen Ländern akzeptiert wird. Und wer sich das ansehen möchte ist eingeladen sich in den Iran oder nach Pakistan zu begeben.
Zitat Auf lange Frist wird immer die menschliche Neigung zum Laster siegen. Der Mensch ist schlecht und keine Religion oder Ideologie wird daran wirklich dauerhaft etwas ändern.
Das ist nicht der Punkt. Ob der Mensch schlecht oder gut ist, ist irrelevant (es sind ohnehin moralische Begriffe, die nicht wirklich weiterführen). Der Islam etabliert ein Herrschaftssystem, in dem einige über viele herschen. Dieses System ist zutiefst faschistoid, es ist frauenverachtend und es ist ausgesprochen agressiv. Ob die Herscherkaste es sich erlaubt mit anderer Frauen zu schlafen, Alkohol zu trinken oder fünfmal am Tag nicht zu beten ist für die Quintessenz dessen, was in dieser Gesellschaft ist, irrelevant. Der Punkt ist die Unterdrückung von Freiheit, von freier Meinung, von freiem Glauben, von vermeintlich Minderwertigen und nicht zuletzt von Frauen. Und das sind keine Laster, die sich über die Hintertür wieder reinschleichen. Simpel gesagt: Die Freiheit ein Glas Wein zu trinken ist ziemlich unwichtig, und eine Gesellschaft wird nicht dadurch frei, dass es irgendwo noch eine Flüsterkneipe gibt. Die wirklich wichtigen Dinge, die Freiheit zu sagen was man denkt, die Freiheit zu glauben was man will, die Freiheit in Frieden vor dem Nachbarn zu leben, diese Freiheit existieren im Islam faktisch nicht.
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