Ich persönlich glaube nicht an eine Bodenoffensive, dafür sind zu viele mächtige Akteuere unterwegs, die Israel davon abhalten wollen, aber sie wäre dringend notwendig. Von der Hizbollah wurde in den letzten tagen wenig vernommen, gelegentlich meldet sich Nasrallah moderat (für seine Begriffe) zu Wort, was aber nicht bedeutet, dass sie kräftig mitmischt.
In diesem Artikel wird auch die Problematik einer Waffenpause angedeutet, die von der Hamas und den befreundeten und nicht befreundeten Verbänden zur Wiederaufrüstung benutzt wird.
Das Grunddilemma ist doch, dass ein verbindlicher "Waffenstillstand" (also de facto ein Gewaltverzicht von Seiten der Hamas und der von ihr im Gazastreifen supervidierten anderen Terrorgruppen) aufgrund der ideologischen Grundierung des Konflikts definitiv nicht möglich ist - und wahrscheinlich auch nie möglich sein wird.
Keine Vereinbarung mit der Hamas wurde jemals von dieser wirklich eingehalten.
Das explizite Ziel der Hamas ist die Vernichtung Israels. Die Schaffung eines palästinensischen Staates in Koexistenz mit Israel wurde immer wieder von Seiten der palästinenischen Gruppierungen boykottiert.
Zitat The Hamas Charter quotes Hasan al-Banna, the founder of the Muslim Brotherhood: “Israel will rise and will remain erect until Islam eliminates it as it had eliminated its predecessors.”
Der religiös-ideologisch begründete Hass auf die Juden vereint alle arabischen Staaten, auch wenn zum Beispiel Ägypten derzeit kein Interesse an einem all out Konflikt mit Israel hat, da es aufgrund der desolaten wirtschaftlichen Situation am Tropf der westlichen Staaten hängt.
Ziel Israels kann nur ein möglichst langfristiges Containment sein, um die Gefahr durch Terroranschläge so niedrig wie möglich zu halten. Dieses Containment gelingt aber nur durch regelmäßige militärische Aktionen einerseits und durch den Erhalt einer politischen Rückendeckung durch den Westen andererseits.
Das bedeutet einen Spagat, da die Stimmung in vielen westlichen Gesellschaften nicht zuletzt durch den stetig wachsenden Anteil muslimischer Einwanderer immer antiisraelischer wird und jede militärische Intervention Israels die politische Rückendeckung weiter zu mindern droht.
Ein Grund, warum Israel meines Erachtens nie eine iranische Nuklearbewaffnung tolerieren wird, egal, was Obama oder andere diesbezüglich von Israel verlangen mögen.
Das Problem Hamas et al. wäre nur durch eine ausgedehnte Bodenoffensive mit erneuter Besetzung des Gazastreifens und dem Versuch einer infrastrukturellen Verbesserung und dem Aufbau einer kooperativen Palästinenserbehörde zu lösen.
Da dies vermutlich einen zu hohen Preis forden würde, bleibt für Israel nur die Hoffnung einer mehrjährigen Minderung des Terrordrucks. Und darauf, dass die notorische Zerstrittenheit der verschiedenen islamischen Fraktionen erhalten bleibt. Ob der "arabische Frühling" nicht aber langfristig zu einer Katastrophe im Nahen Osten führen wird, bleibt die Frage.
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