Zitat von Gansguoter im Beitrag #8es ist zu einfach, wenn man pauschal den öffentlichen Schulen eine "schlechte Qualität" und unausgesprochen den privaten eine gute Qualität zuspricht.
Sollten Privatschulen eine höhere Qualität haben, liegt das m.E. in erster Linie an den Schülern. Besagte Anstalten werden wohl hauptsächlich von den Kindern besserverdienender Bildungsbürger frequentiert. Dass in diesen Schichten eine ganz andere Leistungsethik herrscht als in der Durchschnittsbevölkerung und dass Underachiever in einer Privatschule viel mehr individuelle Förderung erhalten als in einer Staatsschule (was die erkleckliche Summen bezahlenden Eltern ja auch erwarten dürfen), liegt auf der Hand.
Zitat Gerade die kirchlichen Schulen scheinen sich ganz gerne den staatlichen Vorgaben zu widersetzen, auch denen, die sinnvoll sind (Stichwort: Ausarbeitung eines schulinternen Lehrplans).
Besonders pikant wird es ja, wenn grün wählende Eltern ihre Kinder in eine konfessionelle Privatschule schicken. Einerseits votiert man für eine möglichst ungeregelte Zuwanderung, andererseits will man den eigenen Nachwuchs vor einer der Folgen dieser Politik bewahren. Es ist dies ein typischer Fall ökolinken Pharisäertums. Weniger verwunderlich ist die Zuneigung der genannten Elterngruppe zu Waldorf-Schulen. Zwar mögen unsere alternativen Bildungsbürger bei den völkisch-rassistischen Komponenten der Steiner-Lehre zusammenzucken, im Übrigen dürfte sich der anthroposophische Humbug weitgehend harmonisch in ein grünes Weltbild einfügen lassen.
Wesentlich ist in der Diskussion m.E. nicht, ob man das Bildungsangebot einer Marktlösung zuführen soll, sondern welche Eingriffs- bzw. Normierungsrechte sich der Staat vorbehält. Überließe man beispielsweise die Wahl des Fächerkanons dem Markt, so würde dies zweifellos dazu führen, dass nicht bzw. kaum in bare Münze umsetzbare Gegenstände wie Latein und Geschichte bald in keinem Lehrplan mehr zu finden wären. Denn die Eltern würden - vernünftigerweise - darauf drängen, dass ihre Kinder über möglichst praxisnahe Gegenstände oder in der Art eines Propädeutikums für verwertbare Studienfächer unterrichtet werden. Man will seinem Sprössling ja nicht die Chance auf einen guten Beruf verbauen, indem man ihn zu viele brotlose Künste lernen lässt, während andere Eltern nur auf die Nutzbarkeit des zu vermittelnden Wissens schielen und ihrem Nachwuchs dadurch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Schulen würden dann nicht mehr bilden, sondern ausbilden. Das kann man als Gesellschaft wollen oder auch nicht.
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