Die reine Abteilung von Regionen dürfte zwar einigen organisatorischen Ärger verursachen, ist aber ansonsten unproblematisch.
Kritisch wird es dagegen, wenn danach neue Irredenta-Probleme entstehen oder wenn gar Grenzen wirklich verschoben werden. Bei der Teilung Jugoslawiens hat man das erste Problem teilweise durch Mord und Vertreibung "gelöst", die Änderung von Grenzen (selbst wo es sinnvoll gewesen wäre) ist aber absolut abgeblockt worden.
Bei den derzeit diskutierten Sezessionen wäre wohl die schottische die problemloseste. Die englisch-schottische Grenze ist seit langer Zeit fix und wird von keiner Seite in Frage gestellt.
Deutlich kritischer wäre eine mögliche Selbständigkeit Flanderns. Denn genau die Streitpunkte (Brüssel und Umlandgemeinden), über die seit Jahren der Hauptstreit geht, wären auch bei einer Teilung Belgiens der wesentliche Konfliktstoff.
Und auch Katalonien wäre nicht einfach. Denn es wird bisher nur über die Kernregion Katalonien diskutiert. Zum historischen, kulturellen und sprachlichen Katalonien gehören aber auch die Balearen und Teile Valencias. Bei einer Unabhängigkeit der Kernregion wären also die nächsten Konflikte programmiert.
Ähnlich bei einer (allerdings deutlich unwahrscheinlicheren) Abspaltung Südtirols von Italien. Es wäre dann eigentlich folgerichtig, wenn sich dann das italienisch dominierte Bozen seinerseits abspaltet und wieder zurück nach Italien will.
Grundsätzlich halte ich alle diese Sezessionwünsche für "nicht hilfreich". Da würden einige Wünsche befriedigt, allerdings mit schweren Folgeproblemen - aber die Strukturprobleme des EU-Raums (zuviel Zentralismus in Brüssel, zu wenig Eigenständigkeit ALLER Regionen) blieben ungelöst.
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