Zitat von Zettel im Beitrag #3Unabhängig von diesem Problem erscheint mir Friedmans Punkt einsichtig, daß der Nationalismus, der jetzt überall in Europa wieder virulent wird, eine Folge der Finanzkrise ist.
Das ist ein Aspekt (vielleicht tatsächlich der Wichtigste). Ein anderer Aspekt ist m. E. aber die wachsende Unzufriedenheit über zentral von oben aufgedrückte Maßnahmen. Da schimpfen 90% der Europäer auf "die da oben" in Brüssel und ihrer nationalen Hauptstadt, und die 10% in potentiellen Sezessionsgebieten verknüpfen das mit der latenten Unzufriedenheit über die nationale Zentrale.
Der Witz ist natürlich, daß die Sezession in beiden Punkten nicht weiterhelfen wird. Falls Katalonien selbständig wird, wird es dennoch in der EU und der Eurozone bleiben müssen. Eine komplette wirtschaftliche Loslösung würde das Land nicht verkraften (und das will auch dort m. W. keiner). Und dann würden sie als reiche Region genauso für die Pleiteländer zahlen wie wir, das Geld aus Barcelona landet also weiterhin in Madrid, nur über Umwege. Und die Glühbirnenverbote bekämen die Katalanen dann in ähnlicher Weise direkt aus Brüssel statt aus Madrid - inhaltlich wird ihnen das nichts helfen.
Ein auf der Straße interviewter Katalane hat zu diesem Thema etwas gesagt, was mich sehr verwundert hat, in etwa: "Bei einem so hoch verschuldeten Land (gemeint Spanien) will man (gemeint Katalonien) irgendwann nicht mehr dabei sein." Wie soll man das verstehen? Ist Katalonien deutlich weniger verschuldet und/oder wirtschaftlich stärker als der Rest von Spanien? Oder geht die Sezession nach dem Prinzip "neues Land, neues Glück", d.h. der Neuzuwachs der Völkergemeinschaft darf beim Schuldenmachen bei Null anfangen?
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