Zitat von Zettel im Beitrag #3Unabhängig von diesem Problem erscheint mir Friedmans Punkt einsichtig, daß der Nationalismus, der jetzt überall in Europa wieder virulent wird, eine Folge der Finanzkrise ist.
Der Witz ist natürlich, daß die Sezession in beiden Punkten nicht weiterhelfen wird. Falls Katalonien selbständig wird, wird es dennoch in der EU und der Eurozone bleiben müssen. Eine komplette wirtschaftliche Loslösung würde das Land nicht verkraften (und das will auch dort m. W. keiner). Und dann würden sie als reiche Region genauso für die Pleiteländer zahlen wie wir, das Geld aus Barcelona landet also weiterhin in Madrid, nur über Umwege. Und die Glühbirnenverbote bekämen die Katalanen dann in ähnlicher Weise direkt aus Brüssel statt aus Madrid - inhaltlich wird ihnen das nichts helfen.
Eines der vielen Beispiele dafür, daß der Topos "Alternativlosigkeit", der oft so sauer aufstößt, am Ende politisch doch stimmt. Die Katalanen haben keine Alternativen, die ihre Region besser stellen könnten. Auch die Bundeskanzlerin hat gefühlt schlichtweg keine Alternativen, sie handelt in einem Korsett allseitig hochfester Bindungen und Beziehungsgeflechte, die null Spielraum lassen. Ich bin sicher, daß jeder Leser hier anstelle der werten Frau Merkel ebenso die Alternativlosigkeit beseufzen würde wie diese es tut.
Man muß sich also die Politiker als rein Getriebene vorstellen, die keinen Entscheidungsspielraum haben. Das System entscheidet quasi automatisch, qua Ursache-Folge, wobei man die auslösenden Ursachen kettenartig in die Geschichte zurückverfolgen kann. Insofern ist "Politiker" ein Job, der besonders viel Dickfelligkeit, Gleichmut, Nonchalance und Phlegma erfordert - soll heißen, ich würde da durchdrehen.
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