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Noricus
Beiträge: 2.362
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02.12.2012 17:21 |
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RE: KKK: Schrumpft die Zugspitze auf Brocken-Höhe?
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Antworten
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Ein kurzer Einwurf des Alpenbewohners: Für einen Gletscher ist vor allem auch wesentlich, wie viel und wann er Nahrung durch Neuschnee bekommt. Wenn sich z.B. von Sibirien aus ein Winterhoch einnistet, wird es zwar extrem kalt, aber es schneit nicht. Erhebliche Neuschneefälle gibt es hier in den Nordalpen bei Nordwestströmungen, und meistens ist es dann in den tieferen Tälern so mild, dass es regnet oder allenfalls sehr nass schneit. Das heißt, dass ein Gletscher nach einem kalten Winter (der im Hochgebirge jedenfalls bis in den Mai hinein dauert) paradoxerweise viel schlechter genährt sein kann als nach einem warmen. Zudem verbindet sich warmer Neuschnee besser mit der Altschneedecke als kalter Pulver, der für den Sturm eine leichte Beute ist. Deshalb sind Schneefälle im späten Frühjahr günstiger als im Winter.
Im Sommer spielt die Sonneneinstrahlung eine wichtige Rolle. Bei hoher Bewölkung schmilzt der Schnee natürlich weniger schnell, als wenn bei gleichen Lufttemperaturen die Sonne scheint.
Es scheint mir deshalb schwierig, zwischen dem Gletscherrückgang und der Umgebungstemperatur eine Verbindung herzustellen.
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