|
Zettel
Beiträge: 20.200
|
07.12.2012 17:33 |
|
RE: KKK: Schrumpft die Zugspitze auf Brocken-Höhe?
|
Antworten
|
|
Zitat von Fluminist im Beitrag #70 Auch ohne neue Beobachtungen ergeben sich bei einem Modell, genauer gesagt einem Modellrahmen, bei dem durch geeignete Parameterwahl ein fallender Trend durch einen wachsenden modelliert werden kann, erhebliche Zweifel an der Falsifizierbarkeit. Wie müßten die neuen Beobachtungsdaten denn aussehen, damit F+R sie nicht mehr durch geeignete Modellannahmen erklären könnten und zugeben würden, daß ihr Modell widerlegt ist?
Das ist der Knackpunkt. Foster & Rahmstorf zeigen, wie gut ein solches Modell darin ist to accommodate any data. Eine Kurzfassung der Arbeit, die das schön zeigt, findet man hier. Man beachte Abb. 3. Da wird die ganze Zauberei sinnfällig vorgeführt.
Und da treffen sich, lieber Fluminist, zwei Denkweisen.
Wer auf dem wissenschaftstheoretischen Boden klassischer Naturwissenschaft steht, für den ist das eine Bankrotterklärung. Es bedeutet, daß das Modell, weil nicht falsifizierbar, nichts wert ist.
Für die, wie manche sie nennen, Simulanten ist das aber ihr täglich Brot. Wenn ein Modell nicht paßt, dann dreht man eben a bisserl an den Parametern oder notfalls an der einen oder anderen Modellannahme, bis es paßt.
So plump wie bei Foster & Rahmstorf habe ich das allerdings selten gesehen: Die Theorie fordert einen ungefähr linearen Temperaturanstieg mit einer ebenfalls (nämlich durch den Anstieg vor dem Plateau) vorgegebenen Steigung. Also ermitteln die Autoren für die drei Faktoren ENSO, Vulkanismus und Sonnenaktivität die passenden Gewichte und verschieben deren Effekt solange zeitlich, bis ein Fit erreicht ist.
Was die Foster & Rahmstorf gezeigt haben, ist, daß sie fitten können; nicht, daß es eine lineare globale Erwärmung gibt.
Herzlich, Zettel
|