Der Niedergang der FDP kann eigentlich recht simpel auf einen Nenner gebracht werden: Sie hats nicht gebracht. Ist simpel wie einfach. Die FDP ist zur letzten Bundestagswahl mit einem wirklich liberalen Programm angetreten. Und sie ist glaubwürdig angetreten, man erinnere nur an die vorhergehende Wahl in Hessen, als die FDP sich standhaft (!) den Sirenengesängen der Linken verweigert hat. Gerade der Nachgang dieser Wahl hat mit Sicherheit der FDP eine Glaubwürdigkeit beschert, die sie in 20 Jahren nicht aufgewiesen hat. Der Wähler hat das honoriert und der FDP ein Ergebnis von nahezu 15% verschafft. Ohne irgendwelchen Leihstimmenmumpitz und Blabla. (Und nebenbei gesprochen, ohne irgendeinen Auftrag ein "Junior"-Partner zu sein. Das deutsche Parlament kennt Koalitionen, den Begriff des Juniors oder Seniors gibt es dabei nicht, der vermeintliche Senior kann ohne den Junior nix beschliessen.)
Und die FDP hat daraus schlicht gar nichts gemacht, im Gegenteil. Sie ist Teil einer Regierung, die vermutlich die verheerendsten (und aliberalen) Entscheidungen der letzten 20 Jahre getroffen hat. Nicht nur verantwortet die FDP den Ausstiegsirrsinn mit der Energiewende mit, sie verantwortet genauso den ESM und die Schuldenübernahme durch die BRD. Natürlich sind das Ideen von Frau Merkel. Aber die FDP hats mitgetragen. Sie hat nicht auf den Tisch gehauen, sie hat sich nicht verweigert, sie hat brav mitgemacht. Und die Gruppe der Standhaften ist marginalisiert (mit Ausnahme von SLS, aber das ist die Ausnahme). Das sieht auch der Wähler und fragt sich: Warum soll ich die denn wählen ? Machen die liberale Politik ? Nein. Ein bischen Krankenkassenbeitrag senken oder Praxisgebühr abschaffen ? Nein. Ich freue mich das Frau Leutheusser-Schnarrenberger wenigstens eine liberale Flagge hochhält und die Allmachtsphantasien von Herrn Schäuble im Zaum hält. Das ist wirklich positiv. Aber das reicht nicht.
Das die FDP von der linken Kampfpresse bekämpft wird, wo es geht, ist nicht erst seit drei Jahren so. Das ist eher seit drei Jahrzehnten der Fall. Und es hat trotzdem bei der letzten Wahl zu nahezu 15% gereicht (soviel zum Thema das "Potential" seien 10 oder gar 8 Prozent). Der Wähler nimmt die Hetze zwar wahr, ist aber auch schon durchaus abgestumpft. Einfaches Hetzen ala Prantl ist da nicht mehr so wirksam. Das totale Versagen dagegen, DAS ist wirksam. Es sind nicht alle Wähler blöd und lassen sich vom Spiegel oder der Süddeutschen sagen, was sie wählen sollen. Im Gegenteil würde ich vermuten das die wenigsten liberalen Menschen diese Zeitungen besonders ernst nehmen und wirklich für ihre Wahlentscheidung heranziehen. Aber die Wähler sehen eben auch die Ergebnisse dieser Regierung. Und da hilft es auch wenig, dass sich die FDP permanent selber auf die Schulter klopft, im Gegenteil es schadet. Es war eben NICHT RICHTIG dem Ausstiegsirrsinn mitzumachen. Es war NICHT RICHTIG für den ESM zu stimmen. Es war NICHT RICHTIG, dass man nahezu nix von dem umgesetzt hat, womit man angetreten ist. Das waren alles Fehler. Und wer wählt denn jemanden aus Überzeugung, der nicht nur Dinge falsch macht, sondern das auch noch richtig findet ? Es gibt im Moment einen einzigen Grund die FDP zu wählen und das ist, dass die anderen noch schlimmer sind. Ziemlich mässiger Grund meine ich. Und zum Plakatieren taugt es noch weniger.
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