Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #28Was die CDU- und SPD-Wähler mit liberaler Ausrichtung anbelangt ist deren Wahlentscheidung in meinen Augen schon etwas paradox. Denn wenn die FDP genau wegen der Politiker dieser Parteien ihre liberalen Ansätze auf Grund ihres Widerstandes nicht durchsetzen kann, ist das doch eher ein Zeichen mit seiner Stimme für SPD oder CDU dieselbe eben doch zu vergeuden, aus liberaler Sicht.
Eben. Einige Beiträge zu diesem Thema hier scheinen mir doch sehr von dem Motto geprägt zu sein:
"Warum gibt mir meine Mutter keine warmem Sachen mit? Ist sie halt selbst schuld, wenn ich erfriere."
Mal ehrlich: Da gieße ich Kübel voll Verachtung über die FDP aus, weil diese nicht ausreichend Widerstand gegen den sozialdemokratischen Mainstream aufbringt, und dann wähle ich "aus Strafe" genau diesen Mainstream? Ich dachte, das mit den öffentlichen Selbstgeißelungen wäre mittlerweile außer Mode. Stimmenenthaltung könnte ich ja zur Not noch verstehen, aber die Zahl der Nichtwähler hat ja nicht im gleichen Maße zugenommen wie die Zahl der FDP abgenommen hat. Das heißt, von denjenigen, die angeblich 2009 mit der FDP die Hoffnung auf wirtschaftsliberale Reformen verbunden haben, wählen mittlerweile ca. zwei Drittel eine Partei, von der sie sowas nie und nimmer erwarten können? Kaum.
Ich hatte mal eine andere These, und sie lernte auch aus dem Abschneiden der "Grünen" und der "Piraten". Es gibt in Deutschland einen Block von Wählern, der "mit der Gesamtsituation unzufrieden" ist. Dieser Block bringt so ca. 10% Wählerstimmen auf, und er galoppiert im Parteienspektrum hin und her. Er versteht sich als demokratisch und taucht daher nie im extremen rechten und nur selten (ist ja nach herrschender Meinung keine Sünde mehr) im extremen linken Spektrum auf. Nach der Großen Koalition fiel dieses Protestpotenzial der FDP zu. Als diese aber nichts bewirkte und von der Kritik niedergemacht wurde, suchte sich dieser Block neue Objekte seiner Zuneigung, und das waren erst die "Grünen" (einen Monat lang von unserer nachhaltigen Schurnallje als dritte Volkspartei gehandelt), dann die "Piraten" (der von der Schurnallje lang ersehnte "linksliberale" Ersatz der FDP). Aber jetzt kommt das Manko der These: Der Absturz der "Piraten" scheint vor allem der CDU zugute gekommen zu sein. Und das verstehe, wer will.
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