Zitat von Florian im Beitrag #37 Aber letzten Endes werden sich die meisten Wähler doch vereinfacht gesagt folgendes überlegen: (1) Bin ich grundsätzlich damit einverstanden, wie das Land derzeit geführt wird? Falls ja, wähle ich eine der aktuellen Regierungsparteien (je nachdem, welche Akzentverschiebung ich mir wünsche). Falls nein, wähle ich eine der aktuellen Oppositionsparteien.
Was mich nun hinterfrage ist, warum so viele Wähler die Frage (1) verneinen.
Aber das bestätigt die letzte Wahlumfrage doch gar nicht unbedingt. Die Zustimmung für die Kanzlerin ist enorm hoch - und die ihrer Union. 41 % sind ja nicht gerade wenig. Die aktuelle Koalition hat keine Mehrheit, da haben sie recht, lieber Florian. Da aber auch die Opposition keine Mehrheit in einer Regierung organisieren könnte, wird die Regierung entstehen, welche, abgesehen von einer ansehnlichen Zahl von strategischen Protestwählern, dort weitermacht wo 2009 aufgehört wurde. Die Sehnsucht nach dem Vorsorgestaat spiegelt sich in der kommenden Großen Koalition ebenso wie die Abneigung gegenüber Extremen. Und der klassische, wie auch der soziale Liberalismus (genannt Neoliberalismus) gilt in Deutschland nach meiner Ansicht als extrem.
Zitat von Florian im Beitrag #37Denn es ist ja nicht so, dass die von der FDP abwandernden Wähler voll bei der Union landen würden. Nein, per Saldo haben die Parteien der Bundesregierung gegenüber der letzten Wahl in den dezeitigen Umfragen deutlich weniger Stimmen. Eine sehr deutliche Mehrheit der Deutschen will die derzeitige Regierung nicht weiter an der Macht sehen.
Und dies torz der von mir aufgezählten Punkte, die eigentlich durchaus für ein erneutes Mandat sprechen würden.
Woran liegt das?
Der Erfolg wird eingestanden, zu sehen in der Zustimmung zur Kanzlerin und der Union. Aber er stellt sich ein trotz der FDP. Ohne sie, mit der SPD, wäre er noch umfassender. Es gibt nur noch nationale Aufgaben wie die Energiewende, die Eurokrise und den Schutz vorm drohenden Weltuntergang. Diesem moralischen Anspruch genügt nur noch eine Regierung der nationalen Einheit. Allenthalben ist die Rede von der Verunsicherung der Menschen. Diese Angst, diese german angst gebiert die Große Koalition. Wenn eine Regierung abgewählt wird, trifft das immer vor allem den Kanzler. Das ist nicht der Fall. Der Koalitionspartner wird abgewählt - sonst soll alles beim alten bleiben.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.