Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #28Was die CDU- und SPD-Wähler mit liberaler Ausrichtung anbelangt ist deren Wahlentscheidung in meinen Augen schon etwas paradox. Denn wenn die FDP genau wegen der Politiker dieser Parteien ihre liberalen Ansätze auf Grund ihres Widerstandes nicht durchsetzen kann, ist das doch eher ein Zeichen mit seiner Stimme für SPD oder CDU dieselbe eben doch zu vergeuden, aus liberaler Sicht.
Eben. Einige Beiträge zu diesem Thema hier scheinen mir doch sehr von dem Motto geprägt zu sein:
"Warum gibt mir meine Mutter keine warmem Sachen mit? Ist sie halt selbst schuld, wenn ich erfriere."
Mal ehrlich: Da gieße ich Kübel voll Verachtung über die FDP aus, weil diese nicht ausreichend Widerstand gegen den sozialdemokratischen Mainstream aufbringt, und dann wähle ich "aus Strafe" genau diesen Mainstream? ...
Das ist natürlich absurd and weist darauf hin, das das ganze Erklärungsmuster, als bräche der FDP eine "radikalliberale Wählerschaft" weg, ebenfalls nicht zutrifft.
Zu meinen, der hohe Anteil der FDP bei der letzten Bundestagswahl, habe etwas mit dem liberalen Spekttrum (liberal in dem engen Sinne, wie es hier gebraucht wurde - also nicht im Sinne von Freiheit allgemein und in Abgrenzung zum ja allenthalben dominierenden Linksliberalismus) zu tun, ist bloßes Wunschdenken. Die FDP hat bei der letzten Wahl durch zwei, sich teilweise überschneidende Dinge profitiert:
1. demokratische Protestwähler (wie es Kubix im Beitrag zu vor sehr schön beschrieben hat). Diese Wähler ziehen natürlich nach dem Regierungswechsel und der notwendig eintretenden Enttäuschung weiter zur nächsten Oppositionspartei. 2. Wähler, die eine christdemokratisch geführte Regierung haben wollten und die Maßnahmen der Großen Koalition auf das Gleichgewicht von Union und SPD zurückgeführt haben. Sie wollten eben keine Große Koalition mehr und wählten, um Schwarz/Gelb sicherzustellen, Gelb. Das macht sie aber nicht zu Überzeugten des FDP-Programms, nicht zu "wirtschaftsliberalen Fanatikern" (meine das wertfrei). Natürlich sehen sich diese Wähler nun enttäuscht, daß es unter Merkel II eher noch schlimmer zugeht als unter Merkel I. Aber wohin sollen diese Wähler sich wenden?
"Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande!" Und nimm den Staat weg, dann bleiben unorganisierte Räuber zurück!
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