Zitat Ich habe das "Klimahysterie" in der ursprünglichen Artikelfolge vor allem deshalb zu "Klimareligion" geändert, weil mir inzwischen aufgefallen ist, daß "Hysterie" im allgemeinen Sprachgebrauch inzwischen sozusagen soziologisiert wirde; als "Massenhysterie". So, wie auch die "Massenpsychose". Dem wollte ich nicht Vorschub leisten.
Das ist ein zweifellos ehrenwertes Motiv. Allein, wäre "Massenhysterie" so falsch? Bei der Klima- und auch der Atom-"Diskussion" erlebe ich vieles von dem, was bereits Gustave le Bon in seiner "Psychologie der Massen" wunderbar misanthropisch beschrieben hat. In diesem Sinne handelt es sich hierbei um eine "Gleichartige Masse" mit herabgesetzter kollektiver Intelligenz, ausgeprägter Suggestibilität, Unduldsamkeit, Herrschsucht...sowie ausgeprägtem, heute würde man sagen, "group think" mit sektenhafter Wagenburgmentalität, sowie massiver Überschätzung der eigenen Urteilsfähigkeit bei gleichzeitiger Abschottung gegenüber Informationen von außen. Weitere berühmte Beispiele für "group think" sind die Schweinebuchtinvasion und das Challenger-Unglück. Gutes ist davon also selten zu erwarten 
Zitat Freud sah allerdings die Religion nicht als eine kollektive Hysterie, sondern eine kollektive Zwangsneurose.
...was ihm bei genauerer Betrachtung auf die Füße fallen dürfte. Sein Umgang mit Widerspruch aus den eigenen Reihen, die Art, in der er C. G. Jung "exkommuniziert" hat, kann man durchaus als "anankastisch" bezeichnen, und das ist wohl noch schmeichelhaft formuliert.
Zitat Die kollektive Hysterie war für ihn eher die Kunst.
Das will ich mal sublimierenderweise so stehen lassen und gehe jetzt Mahlers VI. hören und sehe mir dazu einen Bildband über Caravaggio an 
Edit/Ergänzung 16.35: Auch die Wissenschaft war für Freud, wie die Kunst, sublimierte libidinöse Energie und also ihrem Wesen nach hysterisch, wenn auch auf hohem Strukturniveau  Herzlichen Gruß, Andreas Döding
"Nicht die Dinge an sich beunruhigen uns, sondern unsere dogmatischen Vorstellungen von den Dingen" (Epiktet)
|