Zitat von Techniknörgler im Beitrag #64Wenn man ihren Blog länger liest, dann weiß man es besser. Leute die ihren Blog nicht kennen, könnte man so leicht ein Vorurteil in den Kopf setzen, dass man nur schwer wieder los wird.
Ja, das stimmt leider, lieber Techniknörgler.
Ich stimme allem zu, was Sie in diesem Beitrag schreiben.
ACC war die beste verfügbare Theorie, als man die globale Erwärmung in den letzten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts erkannte. Es passierte dann das, was man aus vielen Forschungsgebieten kennt: Es gab einen Bandwagon-Effekt. Diese Forschung war spannend; es gab viele Drittmittel einzuwerben. Es war sozusagen ein Magnet, der viele Wissenschaftler anzog.
Es kommt in der Wissenschaftsgeschichte regelmäßig vor, daß in solchen Perioden alternative Theorien verdrängt und vernachlässigt werden. Meist ist es auch Generationenproblem. Hier waren und sind die ACC-Theoretiker überwiegend jüngere Wissenschaftler; viele mit einem Hintergrund außerhalb der Meteorologie. Die Skeptiker sind eher gelernte Meteorologen und älter.
Soweit ist das alles, wie Wissenschaft nun einmal funktioniert. Hier wird es aber überlagert durch Ideologie und politische Interessen. Wenn die "Grünen" eine Anfragen an die Bundesregierung richten, wie denn diese zum Auftreten eines Skeptikers wie Singer stehe, dann zeigt das, wie weit hier Wissenschaft ideologisch überlagert ist:
Es gibt Fälle, wo Theorien einander ausschließen und nur eine stimmen kann. Das klassische Beispiel ist das ptolemäische und das kopernikanische Weltbild; Galilei hat das in seinem Dialogo sehr schön herausgearbeitet.
Aber die Regel ist das nicht. Oft erweisen sich Theorien als miteinander integrierbar. Zwei Beispiele:
Wie ist der Mond enstanden? Vor den Apollo-Flügen gab es zwei sich scheinbar ausschließende Theorien: Er ist ein "Kind der Erde", bei deren Entstehung mit entstanden; oder er wurde von der Erde "einfangen"; ein großer Asteroid.
Heute spricht sehr viel dafür, daß beides stimmt: Ein großer Asteroid schlug in die noch junge Erde ein, und aus ihm zusammen mit der dabei herausgeschleuderten Materie der Erde entstand der Mond.
Oder nehmen Sie die Theorie des Farbensehens: Da gab es im 19. Jahrhundert die Dreifarbentheorie von Young und Helmholtz und die Gegenfarben-Theorie von Hering, der von vier Grundfarben ausging. Heute weiß man, daß die eine Theorie die Typen von Rezeptoren in der Retina richtig beschreibt, die andere die Verschaltung der retinalen Ganglienzellen.
So könnte es auch beim Klima sein. Daß ACC gar keine Rolle spielt, halte ich aus den in diesem Thread schon genannten Gründen für sehr unwahrscheinlich. Aber die ACC-Theoretiker haben die klassischen Faktoren wie Sonnenaktivität und Vulkanismus, die Änderung von Meeresströmungen usw. unterschätzt. Neue Theorien wie die von Svensmark werden nicht so gewürdigt, wie sie es verdienen:
Daß ich manchmal falsch verstanden werde, weiß ich, lieber Techniknörgler. Aber was tun? Ich kann ja nur das schreiben, was ich für richtig halte. ACC ist nun einmal keine offenbarte Wahrheit, sondern nur eine Theorie. Aber diese Forschung ist auch kein Schwindel und kein gigantischer Irrtum, wie andere zu glauben scheinen.
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