Zitat von energist im Beitrag #12In Summe ist der Beruf damit einer der mit den formal höchsten Zugangsvoraussetzungen und der längsten Ausbildung (im Regelfall). Somit erklärt sich das wohl immernoch recht ordentliche Ansehen.
Exakt. Das Ansehen ist (analog zur Macht beim Berufspolitiker) eine Art immaterielles Entgelt für die hohe Qualifikation und die langwierige sowie häufig deprimierende Assistentenzeit.
Der Fehler besteht ja nicht darin, dass man Professoren überhaupt ein gewisses Ansehen entgegenbringt, sondern dass ihrem Wort auch in Bereichen Gewicht beigemessen wird, von denen sie nicht mehr verstehen als der Durchschnittsbürger. Nämliches gilt ja auch für Künstler. Warum ein begnadeter Literat mehr Ahnung von der Weltpolitik haben sollte als Otto Normalverbraucher, ist kaum zu begründen.
M.E. birgt die Berufsausübung in relativ geschlossenen, selbstreferenziellen und hierarchisch aufgebauten Systemen (Unis, Schulen, Militär, Zivilverwaltung, Kirchen, Medienredaktionen ...) eher die Gefahr des Elfenbeinturms, sodass die außerhalb gelegene Welt nur noch holzschnittartig wahrgenommen wird. Das ist natürlich nicht bei jedem, der in solchen Systemen tätig wird, der Fall; das Risiko, einer solchen Sichtverengung anheimzufallen, ist dort jedoch stark ausgeprägt.
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