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Zettel
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31.01.2013 10:09 |
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Zitat von Martin im Beitrag #3 Warum man sich wundern müsste, dass Ghaddafi an der Militärprade 2010 teilgenommen hat und von der 'Musterdemokratie' hofiert wurde, konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Erstens hatte er ja wohl ganz spezielle Beziehungen zu Mali (wohl nicht nur familiäre), zweitens wurde Ghaddafi von ganz anderen 'Musterdemokratien' hofiert (Frankreich, Italien), also nichts außergewöhnliches.
Was es aber ja nicht besser macht, lieber Martin. Und in Paris oder Rom hätte man wohl bei einer Parade Gaddafi nicht unbedingt gegenüber den anderen Staatsmännern bevorzugt behandelt. 
Einer der Fehler in der westlichen Beurteilung des Gaddafi-Regimes war es aus meiner Sicht, daß man ihn nur als einen Araber gesehen hat, zwischen dem arabischen Tunesien und dem arabischen Ägypten herrschend; mit jedem der beiden Nachbarn versuchte Gaddafi Anfang der siebziger Jahren sogar einen gemeinsamen Staat zu bilden.
Aber Gaddafi war eben nicht nur ein Araber, sondern auch ein halber Tuareg mit starken Bindungen zu Schwarzafrika, von wo viele seiner Söldner kamen. Für arme Länder wie Mali war andererseits Gaddafi so etwas wie der reiche Onkel.
Herzlich, Zettel
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