ich kann Ihren Widerspruch gut vertehen, schließlich bin ich neben meinem eigentlichen Beruf auch noch gelernter Kaufmann incl. vielen BWL-Vorlesungen an der Uni. Aber meine Erfahrung sagt mir: die reine Lehre, weder in der "Entwicklungshilfe" noch in der Betriebswirtschaftslehre ist 1:1 auf Mali anwendbar. Ein Beispiel: die Bozo-Fischer im Niger-Binnen-Delta verkaufen seit Jahrhunderten Trockenfisch. Dieser Fisch wird zum Würzen der Soßen genommen und die Bozo verkaufen ihn bis nach Burkina-Faso! Nun gibt es aber seit hundert Jahren Maggi-Würfel. Die werden auch in Mali verkauft und weil Maggi ein weltweit operierendes Unternehmen ist (Nestlé), hat es dieses Unternehmen geschafft, dass überall in Mali, selbst in den kleinsten Dörfern, Maggi-Würfel zu kaufen sind (wie übrigens auch Coca-Cola). Nun kann man sagen: ok, das ist der Markt, c´est la vie, aber was bleibt den Bozo-Fischern? Nichts! Wieder mal. Ich schreibe nicht den Markt schlecht, er ist lebendig und dynamisch, aber er kann auch viel kaputt machen. Aufgrund der Konkurrenz mit einem Weltkonzern (und seinem afrikanischen Pendant "Jumbo") ist das Binnen-Delta bereits überfischt, was nicht passieren würde, würde man den Markt und die sicher nötigen Anpassungen steuern. Sie können die Bozo-Fischer nicht abschotten, sie dürfen sie aber auch nicht ungeschützt einer Konkurrenz aussetzten, der sie nicht gewachsen sind. Die würden für Generationen in völlige Armut zurückfallen, fiele der Handel mit Trockenfisch "marktbereinigt" weg. Sie können daher Mali nicht mit Nordkorea vergleichen, denn Nordkorea ist eben nicht dem globalen Markt ausgesetzt.
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