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RE: Teil 6: Globalisierung und Entwicklung
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Zitat von Diarra im Beitrag #79 Im Hinblick auf Mali kann ich nur sagen: (internationale) Konkurrenz belebt nicht das Geschäft, sondern zerstört es. Zurück bleibt allzu oft ein starker (internationaler) Anbieter. Das ist eine Beobachtung, die ich in allen Bereichen gemacht habe, die in Mali internationaler Konkurrenz ausgesetzt waren/sind.
Sie haben schon Recht in der Sache, daß Marktöffnung für inländische Monopolisten erst mal schlecht aussieht. Die Außenhandelstheorie belegt den Wohlfahrtsgewinn immer an einer aggregierten Nutzenfunktion, deren Existenz nicht garantiert ist. Im Grunde besagt sie nur, daß Marktzutritt für jedes Individuum (da sind solche Nutzenfunktionen wohldefiniert) vorteilhaft ist, wenn es nicht Monopolgewinne erzielt. In Ihren Einzelbeobachtungen haben Sie also recht, unterliegen dabei allerdings einer Verzerrung, da die meisten Malier eben keine Monopolisten sind und durch Marktöffnung durchaus profitieren, wenn auch dieser Profit nicht so spektakulär wie die Einbußen des Monopolisten sind. Übrigens erkannte die Auswirkung des Freihandels auf Monopole schon Karl Marx. Nur war seine wirre Schlußfolgerung, daß dann eben Freihandel und Abschottung schlecht seien.
Ich würde mich noch dafür interessieren, wie ausgeprägt die Problematik der Hexerei (sorcellerie) in Mali ist, wenn Sie etwas dazu sagen können. Ich weiß, daß es das in seinen südlichen Nachbarländern gibt, allerdings sprechen die Einheimischen zu einem Europäer weniger darüber, je unreligiöser er ist.
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