Zitat von Martin im Beitrag #87
Zitat von Brutha im Beitrag #86 Was meinen sie damit? Ich verstehe ihre Intension nicht. Was soll abgeschaltet werden? Und wieso der Weg zurück, welcher Weg zurück, von was soll abgesehen werden? Wenn sie den Einsatz moderner Biotechnologischer Methoden in der Pflanzenzucht meinen muss ich sie enttäuschen.
Herzlich Brutha
Lieber Brutha,
ist nicht eine sicher zu Recht häufig vorgebrachte Sorge, dass Saatgut, sollte langfristig nun doch etwas übersehen worden sein, dann dummerweise nicht mehr aus der Natur entfernbar ist?
Jetzt verstehe ich, vielen Dank. Wenn etwas übersehen sein sollte, baut man wie bei konventioneller Zucht die Sorte nicht mehr an. Dies ist aber sehr unwahrscheinlich, da die Zulassungen sehr hohe Sicherheitsanforderungen stellen. Was wiederum dazu führt, das sich diese nur noch wenige Unternehmen leisten können analog der Pharmazeutischen Branche. Trotz der Konzentrierung auf wenige Unternehmen wird das Saatgut aber von Bauern gekauft, nicht wegen Zwang sondern wegen der Vorteile die es hat. Bezüglich der Ausbreitung von GMO-Pflanzen kann ich sie beruhigen oder haben sie schon irgendwo Getreidesamen oder anderes Gemüse/angebaute Pflanzen am Ackerrand gesehen? Dies hat einen einfachen Grund, genausowenig wie ein Hausschwein in freier Wildbahn überleben kann, kann auch keine Pflanze die Angebaut wird ohne die Hege und Pflege von Menschen auskommen. Die Ressistenzen gegen Glyphosphat z.B. würden sich in freier Wildbahn wieder auskreuzen, weil nicht benötigt. Außerdem ist das Problem der Ressistenzen kein Problem der GMO allein, sondern auch bei Pflanzenschutzmitteln zu finden. Bei anderen wie dem BT-Toxin bin ich auch entspannt, ist es ja die Grundeigenschaft von "natürlichen nicht gezüchteten Pflanzen" sich mittels Toxine gegen Fraßschädlinge zu schützen. Man denke nur an die Kartoffel deren Solaningehalt durch Züchtung vermidert wurde. Der Nachteil an der nun bekömmlicheren Sorte liegt daran das man sie nun besser gegen Schädlinge schützen muss. Nachweislich ist es so, das 99% der Giftstoffe die wir durch die Pflanze zu uns nehmen durch sie selbst produziert werden. Ich möchte damit den unbedachten Einsatz von Pflanzeschutzmitteln nicht schönreden. Hier würde auch wieder eine bessere Risikowahrnehmung helfen.
Es ist ein ewiger Wettlauf zwischen neuem Mittel und sich entwickelnden Ressistenzen. Diesen gibt es überall, in der Medizin wie auch in anderen Bereichen in denen man biologischen Organismen beizukommen hat.
Zitat Dem könnte dann doch begegnet werden, wenn man Saatgut so 'programmieren' könnte, dass man dessen unerwünschte Ausbreitung durch umfangreiche Sprühmaßnahmen mit dem entsprechenden Mittel wieder weitgehend eindämmen könnte. Nur mal so ein Gedanke, wie man Risiko managen und Gegner beruhigen kann. Ich bin natürlich kein Experte im 'Programmieren' von pflanzlichen Genen, denke aber, dass das möglich sein sollte.
Gruß, Martin
Wie oben ausgeführt braucht es das nicht. Man will bei Pflanzen vor allem Ressistenzen gegen Fraßschädlinge, gegen Unkrautvernichtungsmittel, Standortbedingte Änderungen z.B. gegen Trockenheit oder auch Produktion eines Proteins(Stichwort Goldener Reis ß-Carotin) oder erhöhte Ausbeute. Diese veränderten Merkmale tragen aber nicht zu einer wilden Ausbreitung in die Umwelt bei. Da diese Pflanzen abhängig von der Pflege sind. In der Wildniss sind fast alle dieser Eigenschaften hinderlich. Aber eine konkrete Frage bezüglich ihrer Ängste vor GMO, worin liegt ihre Skepsis, - Verzehr - Verbleib in der Umwelt - Monopolartige Stellung von Firmen vielleicht auch etwas ganz anderes? Ängste sind Ängste, man kann sie nur rational angehen. Dies wird man aber nicht schaffen können, wenn man seine Informationen von Seiten bezieht, die genau aus diesen Ängsten ihrer Daseinsberechtigung ableiten und ihren Unterhalt verdienen.
Herzlich Brutha
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