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RE: Grenzen des Wachstums - über den Saatgutstreit in der EU
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Zitat von Noricus im Beitrag #16
Art. 114 und Art. 352 AEUV dürften diesem Gefühl Nahrung geben.
Insbesondere der 114 ist ein Freibrief für Zentralismus. Es ist mir immer noch ein Rätzel, wie die eigentlich föderal geprägten Deutschen sich einen solchen Zentralismus aufzwingen lassen konnten. Ob da doch noch die Sehnsucht nach einem Kaiser eine Rolle spielt? Noch einem allweisen Gremium/Vater, der über allem schwebt und uns mit gütiger Hand leitet und behütet? Was mir in der Diskussion auch immer zu kurz kommt: wenn der Zentralismus von Europa weiter ausgebaut wird, dann wäre das Ergebnis KEINE "Staaten von Europa". Der europäische Zentralismus hat mit dem amerikanischen System rein gar nichts zu tun. Denn überall da, wo sich die europäischen Beamten breit gemacht haben, wächst kein föderales Gras mehr. Soll heißen: ein europäischer Zentralismus ist Lichtjahre zentralistischer als das amerikanische System.
Natürlich gibt es ein paar Subsysteme, die heute noch dem Brüssler Zentralismus entzogen sind. Aber die Entwicklung ist klar: WENN Brüssel einmal seine Hand nach einem Thema ausgestreckt hat, dann greift sie sich alles. Wieso sieht das eigentlich die deutsche Öffentlichkeit nicht? Europa ist NICHT föderal. Schon gar nicht so, wie ein Amerikaner föderal verstehen würde. Wenn Brüssel sich weiter breit macht, wenn die EU weitere Kompetenzen bekommt, dann werden wir von Brüssler Bürokraten regiert. Europa der Vaterländer? Glaubt da noch jemand dran?
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