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Martin
Beiträge: 4.129
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07.05.2013 22:53 |
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RE: Grenzen des Wachstums - über den Saatgutstreit in der EU
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Antworten
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Zitat von TF im Beitrag #25 Auch von mir vielen Dank für diesen informativen und erhellenden Artikel. Das ist offensichtlich eine sehr komplexe Materie.
Bei aller Detailfülle sollte man bei jedem legislatorischen Vorhaben (erst recht als Liberaler) eine simple Grundfrage nicht aus den Augen verlieren:
Was nutzt es?
Ich kann hier keinen Nutzen darin erkennen, die Verbreitung alter Sorten zu erschweren oder gar zu verhindern. Wenn der Nutzen bestenfalls zweifelhaft ist, ist eine zusätzliche freiheitsbeschränkende Regelung natürlich in jedem Fall abzulehnen. Daran schließt sich dann die zweite einfache Grundfrage an:
Cui bono?
Nun ja, man sollte sich vorstellen, dass plötzlich viele Kinder sterben, weil eine neue Zucht von Mandeln einen besonders hohen Anteil Blausäure haben. Alle Welt würde schreien, warum denn Lebensmittel nicht überwacht werden, und Neuzüchtungen so einfach auf den Markt gebracht werden können. Also wird mit der ganzen Macht der Bürokratie eine Überwachung installiert, die dann halt nicht vor den Minimutationen althergebrachter Kartoffeln halt machen will. Und der Gesetzgeber hat an dem Fitzelkram vielleicht nicht wirklich großes Interesse, weil alte Kartoffelsorten nun mal kein großer Markt sind. So kommt es dann halt wie Frank es zusammengefasst hat. Trotz allem muss natürlich gefragt werden, ob eine Überwachung etwa gestrichen werden soll. Ich glaube nicht, dass ein Wegfall Bestand hätte.
Eigentlich müsste sich die Kommission eben etwas einfallen lassen, das auch dem Fitzelkram gerecht wird, ohne dass man gleich an einen neuen BSE Skandal denken muss.
Gruß, Martin
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