Zitat von Techniknörgler im Beitrag #16 Das zentrale Problem also, das auch den Extremismus befeuert, ist die kulturelle Vormachtstellung des Westens.
scheint mir die unter selbsternannten Progressiven weit verbreitete Triebfeder zu sein, den Westen als den Hauptschuldigen für die Rückständigkeit einiger anderer Teile der Welt zu sehen.
Dem kann ich aber nicht zustimmen. Sie haben Recht, durch die Voreiterrolle des Westens in der Aufklärung ist dieser Weg als "der westliche Weg" zwangsläufig vorgeprägt. Doch das hält ja viele, auch gerade selbstbewusste Kulturen, die eine Vergangenheit als Hochkultur hatten und auf diese Stolz zurück blicken, nicht davon ab moderate Selbstkritik zu üben und vom Westen selbstständig und selbstbewusst zu lernen. Ich denke hier vor allem an Ostasien, den sogenannten "fernen Osten" (was allerdings eine sehr eurozentrische Bezeichnung ist).
Was hat hier die islamische Welt solche Probleme?
Ich meinte meine Aussage nicht wertend, sondern als eine Feststellung und hatte gehofft, dass mein Zusatz, dass daran der Westen nicht viel machen kann, darauf hindeutet.
Die Chinesen z.B. sind selbstbewusst genug, um auch in dieser Situation ihren eigenen Weg gehen, indem sie die Kenntnisse des Westens zuerst kopieren und dann in der ihnen eigenen Art verwerten und weiterentwickeln.
Der islamischen Welt scheint dieser Weg verschlossen und auch hier sehe ich als den Haupthinderungsgrund die Kultur. Da, wo Asiaten mit Fleiß und Zähigkeit ihre Zukunft in die eigenen Hände nehmen, sitzen Menschen arabischer Herkunft zu oft beim Nachmittagskaffee und bedauern die Situation. Dass es auch anders geht, sehe ich an den Menschen arabischer Herkunft, die sich in Deutschland andere kulturelle Denkweisen angewöhnt haben.
Aber der eigentliche Punkt meines Argumentes liegt daran, dass der Westen wenig Einflussmöglichkeit hat, wenn es darum geht, ob die gewaltbereite, radikale oder die friedliebende Seite des Islam die Vorherrschaft gewinnt. In den Palistinänsergebieten wurde oft mit der Doktrin gearbeitet "Sorgt dafür, dass es den Leuten gut geht und sie vergessen, dass sie Israel zerstören wollen". Während die Doktrin selbst nicht unbedingt falsch ist, so ist sie aber nicht ausreichend, zumindestens dann nicht, wenn man nicht gleichzeitig auch Einfluss auf das kulturelle Denken ausübt. Und wenn der Westen das versucht, dann wird er zum kulturellen Eroberer und Gewaltherrscher.
Der Kritiker
Es fällt mir immer schwer, lieber Kritiker, wenn in diesen Zusammenhängen von Kultur gesprochen wird auch wenn es die einzig erlaubte Formulierung darstellt.
Bleiben wir doch mal im eigenen Land und überlegen, welche Weichen man hätte stellen müssen. Da fällt mir als erstes der Schutz der weiblichen Migranten und Kinder ein. Schutz vor den "kulturell bedingten Erziehungsmethoden bzw. Bestrafungen". Deren konsequente Ahndung hätte nach 20-30 Jahren Ergebnisse gezeigt. Wer sich dem nicht unterordnen wollte, wäre jetzt nicht mehr hier. Womit Gewaltbereitschaft zumindest stark eingegrenzt worden wäre. Stattdessen hat die Justiz kläglich versagt.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
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