Zitat von Calimero im Beitrag #6 Aber dann doch noch eine technische Frage. Ich begebe mich jetzt mal weit auf mir unbekanntes Terrain hinaus: Ist ein Datenpaket auf Reisen nicht zunächst nur eine völlig anonyme Ansammlung von Bits + angehängter Zustelladresse? Daran sind ja meines Wissens nach die hochfliegenden Internet-Sperrpläne der Ursula v.d.L. gescheitert. Wenn man jetzt Prioritäten einführen möchte, müssten dann nicht an jedes Datenpaket noch ein paar Bits drangehängt werden, die dem Prioritätsfilter sagen "Ich bin ein Video!", "Ich bin ein Telefongespräch!" etc? Um diese Klassifizierung derzeit vornehmen zu können, müsste man doch in die einzelnen Datenpakete hineinsehen, oder? Das wäre dann diese Deep Packet Inspection, von der sie reden. Heutzutage ist das doch nicht so einfach machbar (technisch und rechtlich), aber wenn erstmal Prioritätsklassen zugelassen werden, würde eine Internetüberwachung, -filterung oder teilweise -sperrung wesentlich vereinfacht werden, oder?
Wo einmal Identifikationsbits möglich sind, sind sie bald auch vorgeschrieben.
Was Sie beschreiben wäre das, was ich Anbieterneutralität genannt habe: Es wird nach Dienstklasse unterschieden, aber jeder Anbieter muss gleich behandelt werden. Es besteht das von ihnen genannte Problem: Man benötigt DPI um die Art des Inhaltes zu überprüfen.
Was ich bevorzuge ist Dienstneutralität: Nach Inhalt und Dienstkategorie darf nicht unterschieden werden. Man muss nicht in das Paket reinschauen. Es würde allerdings im Header des IP-Paketes mit bestimmten Bits festgelegt, welche Priorität das Paket hat, unabhängig von seinem Inhalt. Natürlich würde fast jeder dem Paket die höchste Priorität zuweisen, wenn eine höhere Priorität nicht mehr Kosten würde (ausgenommen die Standardeinstellung in einem Programm würde eine niedrigere Priorität vorsehen, der Durchschnittsnutzer würde das vermutlich nicht in den Optionen ändern, obwohl er könnte). Aber so ist es ja auch bei der Post. Würde eine Eilzustellung nicht mehr kosten, dann würde sie jeder für nahezu alles nutzen. Der Inhalt geht die Post jedoch nichts an. Die Priotiäts-Bits wären also eine Art Briefmarke. Übrigens sind solche Bits für QoS bereits in den IP-Standards vorgesehen.
Werden dagegen Indentifikations-Bits für die Art des Inhaltes vorgeschrieben, dann haben Sie recht. Daher sehe ich in Anbieterneutralität keine Lösung.
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