Zitat von Christoph im Beitrag #12Ich vermute, daß ich Ihnen in dem, was Sie (und auch Fluminist und Erling Plaethe) meinen, zustimmen kann. Mit der Formulierung bin ich jedoch nicht einverstanden: Als unabhängige Wesen muss man die Kinder nicht «hinstellen», das sind sie ja tatsächlich. Natürlich sind sie nicht im selben Maß unabhängig wie es Erwachsene sein können, aber sie sind doch Personen und nicht bloß zusätzliche Organe ihrer Eltern.
Lieber Christoph,
ich denke, man muss den Kontext sehen. Selbstverständlich sind Kinder Personen. Woran aber macht sich der Begriff 'Armut' fest? In den Armutsstatistiken zählt m.W. das Haushaltseinkommen, evtl. das individuelle Einkommen als Vergleichsgröße, bei beiden Varianten taucht aber das Individuum Kind (außer als Kopf im Teiler) nicht auf.
Demgegenüber ist dem Kind in Sozialgesetzen u.a. ein Grundanspruch zugeordnet (SGB II, Unterhaltsfragen, Einkommensteuer), der weitgehend unabhängig vom elterlichen Einkommen ist, aber in der Regel von den Eltern verwaltet wird. Daraus lässt sich aber kaum eine Armutsstatistik basteln.
Da es Grundansprüche gibt, die medizinische Versorgung, Schule frei sind, Heizkosten und Strom bei Hartz 4 eines Haushalts vom Staat bezahlt werden kann man in Deutschland kaum mit 'Kinderarmut' hausieren gehen. Kleider, Möbel und Spielzeug gibt es in D second hand in einem großen Überfluss zu minimalen Kosten, die Ernährung ist mit den verbleibenden Mitteln locker abgedeckt. Man kann dann vielleicht von bestimmten 'Luxus'-Problemen reden, wenn nicht alle Kinder ein Nintendo, oder einen Privatlehrer fürs Flöten haben, aber 'Armut' hat keine Aussagekraft.
Gruß, Martin
PS: Die Familie meines Bruders hat mal im Haus mit einer 6?-köpfigen Hartz-4 Familie gewohnt. Die Kinder waren mit Handys u.a. überversorgt, allerdings von den Eltern ziemlich vernachlässigt, obwohl diese alle Zeit der Welt gehabt hätten.
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