Werte Autoren.
Ein bisschen fühle ich mich unwürdig diese Halle zu betreten, weil alles gesagt ist und auch noch viel besser als ich es selbst könnte. Es ist mir allerdings ein wirkliches Anliegen "danke" zu sagen für ein bisschen Heimat, welches ich hier gefunden habe. Heimat in dem Sinne wie sie Llarian oben beschrieb: Zitat Höre dem anderen zu. Und versuche das zu ertragen was er denkt.
Nicht, dass ich genau das besonders gut könnte. Es gibt mir vielmehr Kraft, dass Zettel es augenscheinlich konnte.
Ich selbst fand am 1. März 2013 über Cora Stephans Nachruf in diesen Blog, der mich auch heute noch beim Lesen (was regelmäßig geschieht) sehr aufwühlt. Ich lese seither gerne und viel in Zettels Raum, vor allem auch in seinen älteren Beiträgen, die mir auch auf aktuelle Fragen immer wieder vernünftige Antworten und Ansichten liefern - auch durch die oben gesetzten Links der Autoren, habe ich wieder viele tiefe Einsichten erhalten. Seither hat Zettels Raum meine Gedanken und Ansichten begonnen zu ordnen und ihnen eine Linie zu geben, die (und da habe ich etwas mit Andreas Döding gemeinsam) durch die Sarrazin Debatte zum ersten Mal in meinem Leben gehörig in Unordnung gerieten. Genauso wie Zettels Raum der gefühlten Einsamkeit meiner Gedanken während der Fukushima Ereignisse im Nachhinein eine Heimat gab, als ich seine Beiträge von damals las.
Erst nach zwei Monaten, im Mai 2013, habe ich mich als aktiver Forenteilnehmer angemeldet. Es mag komisch klingen, aber ich zögerte zunächst mich anzumelden, weil ich das Besondere nicht durch meine Anwesenheit stören wollte. Seltsam irgendwie, weil ich solche Gedanken beim Anmelden in einem Forum vorher nie hatte. Das Besondere ist dabei für mich bis heute geblieben, weil das kleine Zimmer weiterhin seinen Geist atmet. Auch wenn es nicht immer einfach ist.
Wir sind alle Individuen. Wir haben unsere eigenen Lasten, unsere eigenen Wünsche und Sehnsüchte, unsere eigenen Prägung; und manches Mal, so meine ich zu spüren, fehlt uns die Gelassenheit Zettels. Die Gelassenheit mit der er uns vom Rabbiner erzählte, der dreimal zur Antwort gab: „Du hast Recht“. (Danke für diesen Link Meister Petz.)
In diesem Sinne wünsche ich uns allen Kraft für das, was er Zeit seines Lebens in Zettels kleinem Zimmer vorlebte: Zitat Höre dem anderen zu. Und versuche das zu ertragen was er denkt.
Ich vermisse ihn und bin selbst erstaunt darüber, dass man jemanden vermissen kann der niemals Teil des eigenen Erlebens war. Vielleicht sogar gerade gerade weil er niemals Teil des eigenen Erlebens war.
Danke für das Fortführend dieses außergewöhnlichen Blogs.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
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