Zitat Wenn, dann doch "geboren und aufgewachsen". Also entweder beide mit "e" oder ohne. Sobald diese Konstruktion adjektivisch vor einem Substantiv steht, müssen beide Teile sich diesem anpassen ("gebeugt werden"? Kenne mich mit dem Fachchinesisch nicht so ganz aus.), im Gegensatz z.B. zu dem Fall, wo sie nach einer Form des Verbs "sein" folgt ("er ist ... geboren und aufgewachsen").
Ja, selbstverständlich. Man kann nicht ein Adjektiv deklinieren und das andere nicht. (Siehe auch weiter oben mein Beispiel.) Es gibt Fälle von undeklinierten Adjektiven vor allem in dichterischer Sprache, vorstellbar wäre: "Mein einsam und unglücklich Leben", "O wundervoll Abend", oder, etwas banaler: Klein Erna, Hänschen klein, Alt Heidelberg. Es geht aber NICHT: "Klein und nette Erna", "Alt und wunderbares Heidelberg". Die geradezu philosophischen Gedanken gehen insofern an der Grammatik vorbei. Wären zwei Gruppen gemeint, dann hätte tatsächlich diese Formulierung gewählt werden müssen:
Zitat Für in Deutschland geborene Kinder und für in Deutschland aufgewachsene Kinder.
Der Vergleich mit dem auch zitierten Satz "studierende und arbeitende Menschen" paßt nicht. Analog wäre: "Geborene und aufgewachsene Kinder", was natürlich sinnlos ist. Was Sie hierbei übersehen: Unser fraglicher Satz heißt: "In Deutschland geborene und aufgewachsene Kinder". Das ist eine Gruppe, genauso wie es "In Deutschland lebende und arbeitende Menschen" wären. Das sind auch nicht Leute, die hier entweder leben oder arbeiten, sondern das ist eine Gruppe, die beides tut. "Deutschland" präzisiert den Satz, zu dem x analoge Beispiele denkbar wären. Davon ganz abgesehen, daß hier möglicherweiser Definitionsschwierigkeiten bestehen könnten (die ich nicht sehe), geht der vorgeschlagene Satz im Deutschen wirklich überhaupt nicht, auch wenn die Sprache keine exakte Mathematik ist.
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