Zitat von Noricus im Beitrag #21Ich finde es ja äußerst seltsam, dass führende Politiker unseres Landes einen Menschen dazu beglückwünschen, dass er ein Rechtsmittel nicht ergreift. Und nach dem, was ich auf Bayern 5 gehört habe, scheint es in Volkes Seele überwiegend ähnlich zu denken.
Man findet es also gut, dass sich H. mit dem Urteil abfindet. Dass es hier gar nicht so fern liegen würde, die Entscheidung vom BGH auf Rechtsfehler untersuchen zu lassen, kommt den Gratulanten wohl nicht. Das ist dann doch eine sehr eigenartige Einstellung zum Rechtsstaat.
Aber hier geht es zweifellos darum, dass auf ihr Image bedachte Politiker und der Durchschnittsbürger H. im Knast sehen wollen. Nicht vergessen werden darf aber, dass sich die Staatsanwaltschaft noch nicht entschlossen hat, ob sie in Revision geht oder auf Rechtsmittel verzichtet.
Nach allem, was man so lesen kann, hat Hoeness gemessen an der Schwere seiner Straftat ja wenig zu befürchten. Es wurde doch schon unmittelbar nach der Urteilsverkündung spekuliert, dass er angesichts seiner Vorgeschichte und seiner Sozialprognose wahrscheinlich noch im Laufe dieses Jahres "Freigänger" werden könnte, mithin also nur noch zur Nachtruhe im Gefängnis erscheinen müsste. Die Akzeptanz des Urteils hat ja auch einen weiteren offensichtlichen Vorteil - jegliche weitere Nachforschungen und juristischen Konzequenzen bezüglich der Herkunft seines Spekulationskapitals sind damit Geschichte. Was sind da schon dreieinhalb Jahre, von denen Hoeness wahrscheinlich nicht mehr als die Hälfte absitzen muss und davon noch einmal die Hälfte als Freigänger?
Stichwort "Lebenswerk": Die angeblich so grandios geführte FC Bayern München AG hat ausweislich ihrer Bilanzen im Zusammenhang mit der Finanzierung der Allianz Arena in einem Fremdwährungsgeschäft in Schweizer Franken schlanke 20 Millionen Euro in den Sand gesetzt. Aus heutiger Sicht ein echter Hoeness. Meines Wissens wurde die Geschichte in der Qualitätspresse nie thematisiert, so dass ausgerechnet ein Revolverblatt wie die "Sport Bild" exlusiv berichten konnte.
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