Zitat von Noricus im Beitrag #40 Sie mögen das ja anders sehen, lieber Kritiker, aber ich erkenne in der Hyperventilation gegen die bösen Steuerhinterzieher Anzeichen eines despotischen Paternalismus, der - um seine Klienten zu befriedigen - denjenigen, bei denen es eventuell noch was zu holen gibt, immer mehr auf den Leib rückt.
Nein, ich sehe das nicht anders. Aber ich weigere mich, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Rechtsbruch bleibt Rechtsbruch. Punkt.
Den despotischen Paternalismus bekämpft man nicht dadurch, indem man sich für Steuersünder einsetzt und damit sich in die moralische Falle begibt.
Lieber Kritiker, das mit der moralischen Falle verstehe ich nicht ganz. Man kann doch ein Delikt weniger schlimm finden als das andere oder für die Abschaffung eines Straftatbestandes plädieren. Ich z.B. finde es weniger schlimm, wenn ein Jugendlicher seine zu geringe Frustrationstoleranz an einer Mülltonne auslässt, anstatt dass er sich am Kopf eines am Boden liegenden Mitmenschen abreagiert. Ich finde es richtig, dass beide Verhaltensweisen bestraft werden, aber wenn im ersten Fall hyperventiliert wird, die vorsätzliche Beschädigung der Mülltonne sei "die schlimmste Form asozialen Verhaltens" und wenn dem Jugendlichen dazu gratuliert wird, dass er das erstinstanzliche Urteil annimmt, dann finde ich das überzogen und äußere das auch.
Ich bin z.B. dafür, den Besitz von Cannabis komplett zu legalisieren (obwohl ich selbst nichts davon hätte), finde es also schlecht, dass Cannabisbesitzer bestraft werden. Tappe ich da in die moralische Falle?
Natürlich: Ein Gericht muss das geltende Recht anwenden und kann nicht einen Straftatbestand außer Acht lassen, weil er ihm rechtspolitisch fragwürdig erscheint. Aber darum geht es in der Diskussion ja auch nicht.
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