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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 4 Antworten
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Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"  
Techniknörgler

Beiträge: 2.736

20.05.2014 13:41
Wie die Schweiz sozial ungerecht wurde Antworten

Anfang des Jahres sahen die Umfragen für einen Mindestlohn von 18€ in der Schweiz noch recht gut aus. Die "grasierende soziale Ungerechtigkeit" verhalf auch in der Schweiz zur entsprechenden Stimmung im Volk. Allein: Welche soziale Ungerechtigkeit? Niedrigster Gini-Koeffizient für Einkommen vor Steuern und Transfers, niedrigste Quote an relativer Armut vor Steuern und Transfers und das obwohl auf Grund des nicht nur nominal höheren Medianlohns die Armutsgrenze in der Schweiz höher liegt als in Deutschland. Und das alles mit einer wirtschafts- und ordoliberalen Ordnungspolitik, die sich mit Zentralplanerei und staatlicher Lenkung zurückhält.

Auch wenn das Volk den Vorstoß an der Urne deutlich abgelehnt hat, der Volkswille also doch mehr Verstands- anstatt Bauchgesteuert ist, frage ich mich, wie sich überhaupt eine so absurde Stimmungsmache, wie sie im folgenden Zitat zum Vorschein kommt, auch nur emotional durchsetzen konnte:

"Die meisten Menschen seien eigentlich nicht gegen Löhne, die zum Leben reichten, sagte er [Anm.: Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB)] der Schweizer Nachrichtenagentur sda." (http://www.handelsblatt.com/politik/inte.../9909096-3.html)

Das ist natürlich eine Nullaussage. Die meisten Menschen hätten auch nichts gegen Hähnchen, die einem in den Mund fliegen. Nur die Forderung nach solchen löst hoffentlich Nachdenken aus inwiefern dies überhaupt praktikabel möglich ist. Viel entscheidender aber: Man kann von den Schweizer Löhnen leben. Sie sind nicht nur nominal, sondern auch von der Kaufkraft höher als in Deutschland, selbst im Niedriglohnbereich (wobei Niedrieglohn immer relativ zum Medianeinkommen zu sehen ist).

Doch Linke fordern immer einen noch höheren Mindestlebensstandard mit dem Argument, es sei ja möglich, die Reichen müssten nur abgeben. Schön, kann man fordern, nur sollte es einem bewusst sein, dass es sich bei diesem Mindestlebensstandard eben nicht mehr um das Existenzminimum handelt. Wer das mit den eigenen Mindestlebensstandards-Forderungen verwechselt, egal ob diese Forderungen auf die eine oder andere Weise umsetzbar sind oder nicht, der gelangt zu ökonomischen Fehlschlüssen, wie ich in meinem Artikel in Zettels Raum darlege.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein


Themen Überblick
Betreff Absender Datum
Wie die Schweiz sozial ungerecht wurde Techniknörgler20.05.2014 13:41
RE: Wie die Schweiz sozial ungerecht wurde max21.05.2014 12:11
RE: Wie die Schweiz sozial ungerecht wurde Frank200021.05.2014 12:39
RE: Wie die Schweiz sozial ungerecht wurde TF21.05.2014 20:41
RE: Wie die Schweiz sozial ungerecht wurde dirk22.05.2014 00:45
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