Zitat von Frank2000 im Beitrag #2Würde das nicht bedeuten, dass Judas Gottes Wille ausgeführt hat? Mir ist sowieso nicht klar, weswegen auf Judas so rumgehackt wird. Judas war bei weitem gläubiger als Petrus.
Lieber Frank, die Situation von Judas ist in der Tat paradox. Einerseits ist er der Verräter, andererseits hätte sich ohne seinen Verrat die Schrift nicht erfüllt. Die Evangelien selbst geben den Verrat des Judas, seine Reue und seinen Suizid in der typischen Nüchternheit des Neuen Testaments wieder. Die Ächtung des Judas dürfte erst später begonnen haben; ich vermute - und würde da die religionshistorisch beschlageneren Zimmerleute um Aufklärung ersuchen - mit dem ersten christlichen Antijudaismus im Zuge der Abspaltung des Christentums vom Judentum.
Es ist durchaus bezeichnend, dass der Fels, auf den Jesus seine Kirche baute, in der Brandung gehörig wackelte. Dies ist wiederum ein Zeugnis für den profunden Humanismus des Christentums. Selbst der erwählte Oberhirte ist ein Mensch mit Fehlern, der, als es brenzlig wird, verbal das Hasenpanier ergreift. Judas war im Vergleich zu Petrus zweifellos der stärkere Charakter.
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