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RE: Die AFD – Kristallisationspunkt eines Konfliktes zweier Epochen
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Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #16 Was ich inhaltlich mit dem von Ihnen zitierten Satz sagen wollte war, dass es sich bei diesem Teil um Menschen handelt, die andere Menschen (fast) ausschließlich über ein Attribut bewerten: Das was sie als "fremd" empfinden. Das "fremd" dabei negativ konnotiert ist, auch für mich, liegt auf der Hand. Auch ich fühle mich wohler in einem vertrauten Umfeld. Der springende Punkt ist, ob man dem Gegenüber (als Individuum) auch noch andere Attribute zugesteht, die diese Bewertung zu relativieren (oder revidieren) erlauben oder eben nicht.
Ich muß zugeben, daß ich beim Lesen zunächst auch über das Wort "Fremdenfeindlichkeit" gestolpert bin, wohl nicht so sehr, weil es im Zusammenhang verkehrt wäre, sondern weil es ein Kampfbegriff und Wieselwort ist, unter dem recht viel Verschiedenes zusammengefaßt wird und das auch gern als Ausgrenzungs- und Diskussionsabwürgewort verwendet wird.
Stereotypes Denken, das das Individuum nur als Repräsentant einer (positiv oder meistens negativ konnotierten) Klasse wahrnimmt und gelten läßt, ist das Problem. Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Aber wird nicht heute auch schon mal die Bezeichnung als Fremdenfeind ebenso stereotyp eingesetzt, z.B. wenn jemand, der seinem persönlichen Unbehagen über (für sein Empfinden) allzu rasch ablaufende Wandlungsprozesse in seinem sozialen Umfeld Ausdruck zu verleihen versucht, mit diesem Etikett ruckzuck rhetorisch aus der höflichen Gesellschaft ausgebürgert wird?
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