Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #19Dieter E. Zimmer hat 1991 in der ZEIT auf die 1980 veröffentlichte These des amerikanischen Biologen Gordon Orians hingewiesen, der die - ziemlich kulturinvarianten - Vorstellungen einer idealen, paradiesischen Sehnsuchtslandschaft aus den evolutionären Prägungen der Menschwerdung in einer offenen Savannenlandschaft herleitet: hochgelegene Hügel als Schutz vor Raubtieren; lichter Baumbestand als Schatten & Quelle für Holz & Früchte, das unabdingbare Vorhandensein von Wasser. Er nennt das, informell, die "Eden-Theorie". Kleines Caveat: Die mythologisch ausgeformten Idealorte der Paradiesimagination zeigen immer einen Garten: die Einhegung ist konstitutiv. Nicht nur im biblischen paradeisos (v.a. in solchen Evokationen wie den glühenden Beschreibungen im Buch X & XI von Miltons "Paradise Lost"), sondern auch im Garten des Hesperiden. Oder im Lotusparadies des japanischen Volksbuddhismus. Es ist der strikte Gegenentwurf einer agrarisch geprägten Gesellschaft zur zerschindenden alltäglichen Fron auf dem Feld.
Korrekt. Und deswegen hätte die Menschen vor 200 Jahren unsere Begeisterung für die Hochalpenlandschaft nicht nachvollziehen können. Die romantische Freude an gefährlicher wilder Natur ist ein Dekadenzphänomen für Städter und erst im 19. Jahrhundert entstanden.
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