Zitat von Noricus im Beitrag #8Rhetorische Figuren sind keine falsche Sprachverwendung.
Nur wenn Sender und Empfänger klar ist, daß es eine rhetorische Figur ist. So eine Situation ist nicht selbstverständlich.
Bei der hier gegenständlichen Banalrhetorik aber schon. Wenn vom "Tischbein" die Rede ist, handelt es sich auch um eine rhetorische Figur. Und die Gefahr, dass jemand deshalb den Tisch für ein belebtes Objekt hält, besteht wohl eher nicht.
Zitat von Emulgator im Beitrag #14Wenn man sagt: "Der XY-Konzern profitiert von dem Geschäft", dann ist das eine juristisch-buchstäblich sinnvolle Aussage. Juristisch ist der XY-Konzern eine eigene Rechtspersönlichkeit und kann deswegen "profitieren". Der XY-Konzern ist also eine juristische Erfindung, um bestimmte Rechtsakte zusammenzufassen. Ökonomisch-sozial ist es hingegen nur als sprachliches Bild logisch. XY-Konzern steht dann für die Menschen (natürlichen Personen, Kleinanleger, Angestellte, Lieferanten, Kunden), die über Ansprüche an den XY-Konzern profitieren.
So einfach ist das nicht. Eine Kapitalgesellschaft profitiert z.B. sehr wohl ökonomisch von einem niedrigen Körperschaftsteuersatz. Den Gesellschafter/Aktionär (falls natürliche Person) interessiert dagegen der Einkommensteuersatz für Kapitalerträge. Wenn dank niedrigen KSt-Satzes viel ausgeschüttet werden könnte, die Ausschüttung jedoch mit hoher KESt belegt würde, hat der Gesellschafter/Aktionär wenig von der für die Kapitalgesellschaft günstigen Rechtslage, profitiert von dieser im Gegensatz zur Kapitalgesellschaft also nicht. Ähnliches dürfte für die Gruppenbesteuerung gelten, von der ein Konzern in seiner Gesamtheit sehr wohl ökonomisch profitieren kann, obwohl beim Gesellschafter/Aktionär (wiederum natürliche Person) einer der Konzerngesellschaften nichts davon ankommt.
Zitat von Emulgator im Beitrag #14Und "Doppelpaß" sagen bevorzugt die Befürworter einer doppelten Staatsbürgerschaft.
Es mag zwar sein, dass der Ausdruck von der von ihnen genannten Klientel geprägt wurde. Aber Wörter verändern ihre Konnotationen, bisweilen sogar ihre lexikalische Bedeutung, mit dem Gebrauch. Ich vermute zwar, dass die seit September 2015 nach Deutschland gekommenen Migranten deshalb von den Medien als Flüchtlinge bezeichnet wurden, um Assoziationen mit dem völkerrechtlichen Begriff oder der deutschen Geschichte herzustellen. Doch mittlerweile dürften diese Assoziationen in großen Teilen der Bevölkerung enorm verblasst sein.
Der Begriff des Wirtschaftsflüchtlings ist seit Jahrzehnten geläufig, obwohl er - juristisch betrachtet - eine contradictio in adiecto darstellt. Und ich wage zu bezweifeln, dass das Wort "Wirtschaftsflüchtling" mitfühlendere Assoziationen als das Wort "Wirtschaftsmigrant" weckt.
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