Zitat von Emulgator im Beitrag #4 [*] Die Verkaufszahlen
Richtig. Genau das ist der Erfolg und die Funktion solcher Sellerlisten (die übrigens vor ziemlich genau 100 Jahren zuerst eingeführt worden sind - über die New Yorker Verleger*: seit damals ist überhaupt erst wirklich ermittelbar, welche Bücher vom Publikum in großer Zahl tatsächlich gelesen, oder zumindest gekauft, wurden. Vorher beschränkt sich das auf die Anzahl der Neuauflagen, deren Höhe natürlich stark schwanken kann.) Seit damals ist auch klar, daß es da einen Sogeffekt gibt: was sich gut verkauft, von dem wird mehr verkauft. Eine der Folgen ist auch, daß Bücher, die zu Bestsellern werden, nach 1-2 Jahren so spurlos verschwinden, als wären sie nie gewesen. Nur sehr wenige schaffen den Sprung vom Best- zum Longseller.
Die Qualitätskoppelung - vermeintlich oder real - war ja zu beobachten, als Belletristik-Hits noch durchs "Literarische Quartett" gemacht wurden. Zu anderen: es gibt zwei Typen von Buchkäufern: Ladenkäufer und Besteller. Bei letzteren dürfte der Effekt einer Sellerliste quantité négligeable sein. Ein Großteil der hohen Verkaufszahlen dürfte sich neben dem Skandalon dem Wunsch "ich suche eine Geschenk für eine ältere Dame..." verdanken.
* Die New York Times hat, ich meine ab 1915, je in einem halben Dutzend örtlicher Buchhandlungen nach der Nennung der meistverkauften Titel begonnen; zunächst noch ohne Berücksichtigung der tatsächlich verkauften Stückzahlen. (1915-20 war übrigens der meistverkaufte Autor dort Booth Tarkington. Der erste Skandalerfolg war 1919 James Branch Cabells Jurgen.) "Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
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