Zitat von Llarian im Beitrag #5Ich halte bei der AfD alles zwischen 10 und 17 Prozent für möglich, letzteres wäre ein politisches Erdbeben.
Ich denke, dass die AfD aus den bekannten Gründen in den Umfragen unterbewertet ist. Wenn ich die Schwankungsbreite auf ein knappes Intervall eingrenzen soll, so halte ich 12 bis 15 Prozent für wahrscheinlich, wobei mit einem Ausreißer nach oben eher zu rechnen ist als mit einem underachievement.
Natürlich fällt es Stegner und Co. schwerer, die AfD-Wähler zu Nazis zu erklären, wenn - sagen wir mal - 15 und nicht nur 7 Prozent der Stimmen auf die AfD entfallen. Das Erdbeben wird aber eher ein der Hysterie gegen Rechts geschulderter Theaterdonner sein. Politisch hat eine AfD bei 17 Prozent zunächst einmal nur die Auswirkung, dass sie im Falle der Schwäche der anderen kleinen Parteien die GroKo zur einzigen politisch und rechnerisch möglichen Konstellation macht (von Dreierbündnissen mit schwarz-roter Beteiligung mal abgesehen). Trotz aller gegenteiliger Bekundungen gehe ich davon aus, dass Union und SPD insbesondere dann, wenn vorgezogene Neuwahlen die einzige Alternative wären, ihre Koalition fortsetzen. Die CSU dürfte mit den Sozis ohnehin weniger Probleme haben als mit der FDP oder den Grünen.
Die CSU könnte aber auch der Schlüssel sein, über den eine starke AfD doch politisch wirksam wird. Denn Seehofer muss für den Fall eines Einzugs der AfD in den bayerischen Landtag anno 2018 um die absolute Mehrheit der CSU fürchten. Das bedeutet aber, dass Seehofer die Obergrenze nicht so einfach in der Mottenkiste seiner Positionssprünge verschwinden lassen kann. Und wenn sich in der CDU dann noch ein ausreichend einflussreicher Zeitgenosse fände, der die Merkel-Nachfolgefrage für sich entscheiden möchte und zu diesem Zweck vor dem Königinnenmord nicht zurückschreckt und der Seehofer seine Unterstützung bei der Obergrenze zusichert, wenn Seehofer dafür beim Merkel-Sturz mitmacht, dann könnte es was mit der Rekonservativierung der CDU werden. Zugegeben: Eine solche Persönlichkeit in der CDU ist nicht in Sicht. Aber, wie ich zu sagen pflege: Macron und Kurz waren auch plötzlich da.
Zitat von Llarian im Beitrag #5Auch bei den Grünen, obschon ein Rausflug sicher sehr wünschenswert wäre, sehe ich keine Überraschung. Die werden irgendwo um die sieben bis acht Prozent landen,
Ich gehe zwar auch davon aus, dass es die Grünen wieder schaffen, halte sie (im Gegensatz zur AfD) aber in den Umfragen eher für überbewertet. Die Grünen hatten in diesem Wahlkampf ihr Selbstzerstörungsgen recht gut im Griff. Die Betulichkeit und Langeweile, die KGE und Özdemir so trefflich repräsentieren, hatte aber auch den Preis, dass man außer den Stammwählern wohl niemanden hinter dem Ofen hervorlocken konnte.
Zitat von Llarian im Beitrag #5schon alleine deshalb weil die Grünen bisher immer(!) davon profitiert haben, wenn die SPD einen schlaffen Kandidaten aufgestellt haben.
Die Grünen profitieren dieses Mal vor allem davon, dass die Wunsch-Kanzlerkandidatin vieler Wähler der Ökopartei beste Chancen auf eine weitere Amtszeit hat und es deshalb für den Grünen-Sympathisanten nicht erforderlich ist, seine Zweitstimme als Merkel-Stimme der CDU zu geben.
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