Zitat von Florian im Beitrag #62zum (ich vermute) ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik sind Union plus SPD zusammen in einer Umfrage bei weniger als 50%.
Ja, das ist schon interessant. Wobei es das auf Landesebene sogar schon als Wahlergebnis gab.
Zitat Neuwahlen wären da - gerade für die SPD - ein echtes Spiel mit dem Feuer.
Die SPD-Führung hat einfach zu viele taktische Fehler gemacht. Die letzte Chance wäre gewesen, die GroKo während der Sondierung platzen zu lassen und dafür inhaltliche Differenzen anzuführen. Das hätte wenigstens mal eine Stabilisierung gebracht, bei guter Begründung vielleicht sogar leichte Gewinne.
Mit dem "erfolgreichen" Abschluß der Sondierung hat Merkel die SPD im Sack. Nachverhandlungen wird es nicht mehr geben, nur noch etwas Detaillierung. Es ist ein abenteuerlicher Fehler, daß die SPD-Führung das Sondierungsergebnis nicht als Erfolg verkaufte, sondern dem Parteitag Nachbesserungen versprach - damit ist die nächste krasse Enttäuschung programmiert. Jetzt gibt es keinen Weg mehr in die Opposition, jetzt muß die SPD vier Jahre mitregieren, um ein sofortiges Wahldesaster zu vermeiden. In vier Jahren tut sich dann viel und vielleicht gibt es noch Möglichkeiten, ein Desaster bei der nächsten Wahl zu vermeiden.
Zitat Sollte selbst eine "große" Koalition keine Mehrheit mehr haben, dann gehen der SPD die letzten Machtoptionen aus.
Eigentlich nicht. Wäre es durch Platzen der Sondierung zu Neuwahlen gekommen, dann hätte die SPD bei fehlender GroKo-Mehrheit immer noch die schwarz-rot-gold-Option gehabt. Die in der derzeitigen Lage in Berlin gar nicht so schlecht passen würde - ohne grüne Spinnerpositionen lassen sich durchaus Gemeinsamkeiten finden. Und ohne die emotional aufgeladene Direktkonfrontation der Erzrivalen schwarz und rot läßt sich mit Störfaktoren wie der SPD-Linken oder der CSU besser umgehen. Vielleicht sogar ein Merkel-Ende erreichen.
Aber das ist jetzt passé. Wenn die SPD jetzt noch platzen läßt, wäre das Selbstmord.
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