Das Problem ist, wie oben bereits von anderen geschrieben, dass keine der jetzigen Optionen tatsächlich vernünftig passt:
In einer Ampel würde die FDP zerrieben, das ist zumindest Lindner klar. Gerade angesichts der Vorstellungen der Grünen mit ihrem "Klimaministerium" wüsste ich kaum, wie SPD und Grüne bei den Liberalen so viel Vertrauen erzeugen wollten, dass die dabei mitspielen. Und Lindner kann es sich, so gerne er auch Minister werden würde, nicht leisten, dass die FDP zerrieben wird, sonst wird sie in vier Jahren schlicht endgültig Geschichte sein.
Die Schwampel wiederum ist mit den Grünen doch nicht wirklich realistisch zu machen, sowas mag auf Landesebene irgendwie funktionieren, aber kann man sich ernsthaft eine Zusammenarbeit zwischen einer Baerbock und einem Lindner vorstellen? Oder Göring-Eckart mit Kubicki? Selbst Josef Fischer, von dem ich nicht allzu viel halte, hat mal treffend beim letzten mal, als eine solche Schwampel diskutiert wird, die simple Frage gestellt: "Wie soll das gehen?". Und die Antwort ist: Nein, das geht eigentlich nicht. Und nicht weil die Grünen das selbe Risiko hätten wie die FDP zerrieben zu werden (dafür ist die CDU zu grün und der ÖR immer noch fest das grüne Sturmgeschütz), sondern weil die Grünen schlicht nicht wollen.
Ich halte die große Koalition immer noch für die nahe liegende Lösung und wenn man ehrlich ist, ist das auch die Lösung mit der kleinsten politischen Spannbreite. Sowohl SPD als auch CDU sind sozialdemokratische Parteien, die im Wesentlichen das selbe wollen (nur eben mit dem eigenen Personal). Das einzige, wirkliche Hindernis, dass sie haben, ist, dass sie immer gegenteiliges verkündet haben. Ich glaube nicht einmal das Laschet hier ein großes Problem wäre, er wird gerne den Vizekanzler machen und sich als Außenminister aus der Affäre ziehen. Und auch aus liberaler Sicht muss das nicht die schlimmste Lösung sein, denn es sind wenigstens keine Grünen an der Regierung beteiligt, was vermutlich schwerer wiegt als eine Beteiligung der FDP.
Und ich möchte auch eine vierte Option nicht vom Tisch wischen: FDP und Grüne kommen zu dem Ergebnis, dass sie sich nicht einigen können, beschimpfen sich ein bischen und Scholz tritt mit den Grünen zusammen für eine Minderheitsregierung an. Das ist nicht undemokratisch und unser Präsidentendarsteller wird auch nicht das geringste Problem damit haben, Scholz dann im dritten Wahlgang zu inthronisieren. Da die SED wohl keine Probleme haben wird mit dem Block zu stimmen (schon alleine um ihre Bereitschaft zu mehr zu signalisieren), brauchen sie bei Gesetzen gerade mal 7 Abweichler aus den anderen Fraktionen für neue Gesetze. Das kann im Einzelfall schon funktionieren. Und am Rande gesprochen: Selbst das muss nicht die schlimmste Lösung sein, denn zum einen wird eine solche Regierung sehr handlungsschwach sein, zum anderen wird das endlich(!!!) das Ende von Merkel bedeuten. Denn die schlimmste aller Lösungen könnte darin bestehen, dass wir keinen neuen Kanzler bekommen und der Drachen einfach weiter regiert.
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