Zitat von Emulgator im Beitrag #358Ein Gedankenexperiment: Was wäre, wenn am Anfang der COVID-19-Pandemie die Politik gesagt hätte: "Wir haben die Kacke am Dampfen! Wir als Volk können uns nur helfen, wenn strengste Maßnahmen ergriffen werden; so streng, daß wir als Poltiker sie erzwingen können, weil unsere Verfassung darauf nicht vorbereitet ist. Deswegen hoffen wir, daß jeder darauf eigenverantwortlich achtet, sich nicht anzustecken und andere nicht anzustecken."
Analog zu der Erkenntnis, daß die private Bereitstellung von öffentlichen Gütern durch staatlichen Bereitstellung stets verdrängt wird, gehe ich davon aus, daß man mit diesem Ansatz wesentlich mehr erreicht hätte (z.B. keine "Coronaleugner") bei geringeren Kosten und fast ohne kontraproduktive Maßnahmen (z.B. Übertragungen beim Schlangestehen zu einem Pflichttest).
Da sieht man nicht nur die Kapriolen der Mathematiker, sondern auch ein Festklammern an den südkoreanischen Maßnahmen. Ich weiß nicht, woher die Südkoreaner die behauptete Testkapazität hatten, wir hatten sie definitiv nicht. Möglicherweise war man mit Südkorea auch auf dem falschen Dampfer. Andere asiatische Länder ohne die Maßnahmen blieben ebenfalls bei niedrigen Infektions- und Sterberaten. Die gingen (Vietnam, Singapur, u.a.) erst mit einer hohen Durchimpfung hoch.
Die Menatlität der Politik spiegelt sich natürlich am Besten in Punkt 4. Schlussfolgerungen wider.
Zitat 4 a. Worst case verdeutlichen! Wir müssen wegkommen von einer Kommunikation, die auf die Fallsterblichkeitsrate zentriert ist. Bei einer prozentual unerheblich klingenden Fallsterblichkeitsrate, die vor allem die Älteren betrifft, denken sich viele dann unbewusst und uneingestanden: «Naja, so werden wir die Alten los, die unsere Wirtschaft nach unten ziehen, wir sind sowieso schon zu viele auf der Erde, und mit ein bisschen Glück erbe ich so schon ein bisschen früher». Diese Mechanismen haben in der Vergangenheit sicher zur Verharmlosung der Epidemie beigetragen.
Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden:
1) Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst...
Der Appell an die Bevölkerung, den Sie sich vorstellen, hat Grenzen. Ist die Regierung der Ansicht, dass Schulen geschlossen bleiben sollen, dann genügt kein Appell. Dann muss das organsiert werden. Menschen, die im Familienverbund leben, leben dort eben, da nützt der Appel nach Isolation nur bedingt. Wenn aber die Regierung mit einer Schocktherapie arbeitet, dann sind auch Lehrer, Eltern, Bahnpersonal, Pflegepersonal, usw. geschockt. Die melden sich notfalls krank, und dann bricht alles zusammen, wie beim Abzug aus Kabul. Genau das hat Schweden vermieden.
Die Regierung hat nicht nur bei Einreisekontrollen versagt. Die Regierung hat beim Monitoring des Infektionsgeschehens, beim Schutz alter Menschen und bei der Suche nach therapeutischen oder prophylaktischen Maßnahmen versagt. Auf Basis von Monitoring hätte es dann auch Appelle geben dürfen, die wären dann glaubwürdiger gewesen, anders als der Zwang zum Maskentragen im Freien.
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