Zitat von Techniknörgler im Beitrag #3 Hier würde ich aber noch weiter gehen: Selbst wenn man vieles auf eine falsche, kontraproduktive Behandlung schiebt, so ist die "nicht (viel) schlimmer als eine Grippe" - Extremposition durch Bilder, Erfahrungsberichte und Statistik in Italien und Spanien wiederlegt.
Nein. Ist sie nicht. Bilder beweisen erst einmal überhaupt nichts, im Gegenteil, wir leben in einer Zeit wo mit Bildern massiv(!) an allen Ecken manipuliert wird. Das eine Foto zeigt eine Demo, die pickepacke voll aussieht und damit suggeriert, es wäre richtig was los, der selbe Zeitpunkt nur aus einem anderen Winkel zeigt eine leere Straße auf der ein paar einsame Figuren Transparente hochhalten. Erfahrungsberichte sind noch subjektiver, sie belegen einzig und alleine die Haltung einer bestimmten Person. Und die Statistiken geben das Behauptete schon einmal gar nicht her, und nicht nur deshalb, weil sie noch nicht abgeschlossen sind.
Wenn ich diesem Argument begegnet bin (was in den letzten Wochen oft passiert ist), dann habe ich meinen Gegenüber gerne gefragt was er glaube wie viele Menschen in Deutschland jeden Tag sterben. Diejenigen, die ehrlich aus dem Bauch geantwortet haben, kamen in aller Regel auf um die 500-1000. Real sind es 2500. Und bei praktisch allen, auch denen, die es gerechnet hatten, war erst einmal ein Erstaunen da, wie viele es tatsächlich sind. Wenn wir nun 7000 "Corona-Tote" daneben stellen (zu Italien komme ich gleich), dann merkt man wie die Verhältnisse eigentlich aussehen. Die Menschen, die bisher an Corona in Deutschland gestorben sind (und wir reden von einem Zeitraum von zwei Monaten) sind kaum mehr als die Menschen, die an einem langen Wochenende sterben. An der asiatischen Grippe sind in Deutschland 1967 rein statistisch knapp 40.000 Menschen gestorben. Da ist Corona noch weit von weg (ich weiß, das sind natürlich alles die Maßnahmen, die am Ende alles bringen, was sich nur statistisch nicht nachweisen lässt). Kommen wir zu Italien. Ja, dort sterben viele Menschen. Und das ist auch statistisch richtig, wir beobachten dort tatsächlich eine Übersterblichkeit (im Unterschied übrigens zu Deutschland). Aber auch hier sind die Verhältnisse zumindest diskutabel. In Italien hatte die Pandemie in Bezug auf Tote ihren Hochpunkt am 27.3 mit 919 Toten. Die normal in Italien sterbenden sind statistisch etwa 2000 pro Tag. Das macht die 919 nicht wieder lebendig, aber es schafft Perspektive. Sieht man die Bilder (da sind wir wieder bei den Bildern und der Manipulation damit) an, dann geht man davon aus, dass plötzlich zehnmal (oder mehr) Menschen versterben als sonst. Das ist völlig falsch. Selbst am extremsten Tag der Pandemie gab es nur gut 50% mehr Tote als sonst. Nimmt man jetzt noch die Möglichkeit in Betracht (noch ist das unklar), dass zumindest ein Teil der COVID Patienten durch falsche Behandlung verstirbt, reduziert sich das Szenario noch einmal deutlich.
Wofür nun diese Relativierung? Weil wir schlicht auch statistisch nicht wissen, wie sich COVID im Vergleich zu einer Grippe entwickelt. Macht man Wochenstatistiken, dann ist Italien derzeit tatsächlich auffällig (das passiert in Grippemonaten nebenbei auch). Ob das in Jahreszahlen auch noch so aussieht wird man sehen, es ist keinesfalls(!) garantiert. Ich meine das Zitat dem Hamburger Pathologen Püschel zuschreiben zu können, der bemerkt hat, dass COVID in ersten Linie Menschen tötet, die schon in einer Sterbeprozess eingetreten waren. Wenn diese nun statt in den nächsten 12 Monaten in den nächsten 12 Wochen sterben, dann ist das eine deutliche Übersterblichkeit in der Monatsstatistik, in der Jahresstatistik könnte es auch untergehen. Es gibt somit bis dato keinerlei eindeutigen Beleg dafür das COVID die große Apokalypse ist, als die es gerne beschrieben wird. Wir liegen derzeit bei 300.000 Toten weltweit. Die asiatische Grippe liegt bei 1,5 - 2 Millionen.
Zitat Keiner meiner Kollegen – und ich natürlich auch nicht – und niemand vom Pflegepersonal kann sich erinnern, dass in den letzten 30 oder 40 Jahren folgende Zustände herrschten, nämlich dass:
Wie gut, dass 1967 bereits mehr als 40 Jahre her ist.
Am Ende erlaube ich mir ein ordentliches "Whataboutism", wieder um Dinge in Perspektive zu rücken. An Corona sind derzeit etwa 300.000 Menschen verstorben, davon die Allermeisten nach langem Leben und mit einigen Vorerkrannkungen. Derzeit sterben statistisch etwa 24.000 Menschen pro Tag an Hunger. Im Wesentlichen junge Menschen und Kinder. Es werden durch den derzeitigen Wirtschaftsabsturz im nächsten Jahr wohl deutlich(!) mehr werden. Just to keep things in perspective.
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