Zitat von Doeding im Beitrag #17 Wenn ich etwas über die tatsächliche Lage an der Front erfahren möchte, dann frage ich zunächst einmal Schütze Arsch und nicht die geneigte Generalität oder die Genossen vor den Volksempfängern.
Das kann man machen und ist sicher sinnvoll, nicht sinnvoll ist es allerdings es beim Schützen Arsch zu belassen. Wenn ich vor Ort in einem Werk eine Untersuchung mache und ich wissen will wie gut etwas funktioniert, dann frage ich grundsätzlich(!) nicht NUR den leitenden Ingenieur oder Betriebsleiter, ich frage immer auch den einfachen Arbeiter vor Ort (möglichst nicht im Beisein der höheren Ebenen). Dadurch lernt man sehr viele Dinge, die einem sonst nie auffallen. ABER: Ich wäre sträflich nachlässig, wenn ich meine Analyse nur auf diese Arbeiteraussagen aufbauen würde. Denn die sind noch subjektiver geprägt als die von der Spitze.
Zitat Und wenn offensichtlich erfahrene Kliniker in Bergamo und anderswo, eigentlich überall, wo Covid-19 mal richtig angeflutet ist, sinngemäß von nie dagewesenen Zuständen sprechen und verzweifelte Aufrufe an ganz Europa aussenden, sich vorzubereiten, dann schließt das vergangene Grippewellen mit ein.
Nein, tuts eben nicht. Die letzte verheerende Grippewelle ist 52 Jahre her.
Zitat Ich kenne überhaupt kein einziges Zitat eines Mediziners, der mit der direkten Versorgung von Covid-19-Pat.in nennenswertem Umfang zu tun hatte, der sich in dieser Weise eingelassen hätte.
Und genau DAS, genau das, ist es was einen anbrüllt wie ein Elefant der die erste Maus seines Lebens gesehen hat. Du kennst nicht EINE EINZIGE solche Aussage. Und das glaube ich Dir sofort. Aber frag Dich mal warum das so ist. Denn wenn Du hundert Mediziner fragst, dann ist mit absoluter Sicherheit immer einer dabei, der das anders sieht. Immer. Das ist ganz simpel. Und Du hörst von dem gar nichts. Warum nicht? Weil die Gegenposition erst dann existiert, wenn Sie Dir berichtet wird. Und was ist jetzt der Unterschied dazu, wenn nicht einer sondern 20 anderer Meinung sind? Du wirst es immer noch nicht hören. Das ist das zentrale Problem mit Bildern, Augenzeugenberichten und Kommentaren. Du bekommst ein Narrativ vermittelt, ob das richtig ist, kannst Du kaum bewerten. Und Du bekommst vor allem nichts mitgeteilt, was dieses Narrativ stört.
Zitat Der klinische Verlauf und die epidemiologische Verbreitung ist aus Sicht der behandelnden Ärzte vor Ort überhaupt nicht ein irgendwie gearteteter Normalfall; das hat erstmal gar nichts mit den absoluten Morbiditätszahlen zu tun, sondern mit der Krankheit als solchen.
DOCH. Und das sogar mit drei Ausrufezeichen. Wenn(!) es so schlimm ist, dann MUSS sich das zwangsnotwendig sofort auch in der Statistik zeigen. Muss. Das ist zwingend, nicht nur naheliegend. Wenn die Statistik aber, die im Unterschied zu Bildern und Berichten, eher keinem Narrativ folgen kann, von diesem Narrativ abweicht, dann sollten sämtliche Alarmglocken laut schrillen. Nun haben wir in Italien und Spanien tatsächlich statistische AAussagen. Und die sagen aus, dass mehr Menschen sterben als sonst. Aber bei weitem nicht in der Menge, die das Narrativ vermittelt.
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