Zitat von FrankfurterDie deutschen Medien berichten leider sehr wenig über Frankreich, obwohl es nicht nur ein Nachbarland ist, sondern auch einer unser wichtigsten Partner. Ich glaube die einzigen halbwegs kompetenten Informationen erhält man in der FAZ.
Das ist auch mein Eindruck, lieber Frankfurter. Umgekehrt ist übrigens das Interesse ungleich größer. Etwas übertrieben könnte man sagen: Frankreich interessiert sich so für Deutschland, wie man sich früher in der DDR für die Bundesrepublik interessiert hat. Und umgekehrt stimmt die Parallele auch.
Zitat von FrankfurterAber auch in den USA gab es noch bis vor wenigen Jahrzehnten den Usus das Privatleben von Politikern aussen vor zu lassen: Beispiel John F. Kennedy.
Über Kennedys außereheliches Liebesleben wußte man wohl wirklich in der Presse wenig. Wo man in den USA was weiß, ist man nicht besonders rücksichtsvoll.
Es gab zum Beispiel die Affäre Chappadiquick (ich habe die Rechtschreibung jetzt nicht überprüft ). Da hatte Ted Kennedy, wenn ich mich recht erinnere, mit Frauen in einem Landhaus gefeiert, und am nächsten Morgen war eine tot; mit dem Auto ins Wasser gestürzt. Das beschäftigte lange die Medien, und als Konsequenz daraus hat Ted nie versucht, Präsident zu werden.
Aber zugegeben, so doll wie die Tommies treiben es die Amis nicht; in GB ist man ja richtig scharf auf den Blick ins Schlafzimmer.
Zitat von FrankfurterGrundsätzlich bin ich trotz allen der Ansicht, dass es heute den Medien egal wo, garnicht mehr darum geht die Leute zu informieren, sondern nur noch darum möglichst viel Umsatz zu machen.
Das war, denke ich, nie anders. Mit ganz wenigen Ausnahmen. Bucerius hat zB das Defizit der "Zeit" akzeptiert und durch den Gewinn aus dem "Stern" ausgeglichen, weil er stolz darauf war, ein solches Intelligenzblatt herauszugeben. Springer hat aus einem ähnlichen Grund die defizitäre "Welt" erhalten.
Aber das sind eben wirklich seltene Fälle.
Es ist meines Erachtens nicht die Aufgabe von Journalisten, ihre Produkte besser zu machen, als sie sich verkaufen lassen. Sondern es liegt in unserem Interesse als Konsumenten, mit unserem Kaufverhalten dafür zu sorgen, daß Qualität profitabel ist.
Kritisch wird es meines Erachtens erst, wenn die Konkurrenz fehlt. Es war nicht gut, daß der "Spiegel" so lang als Nachrichtenmagazin ein Monopol hatte, so wie die FAZ immer noch die einzige deutsche Qualitäts-Tageszeitung ist. (Deutschsprachige nicht, da gibt es ja noch die NZZ).
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