Zitat von neroneFür mich am wertvollsten ist, dass Populismus und Demagogie mit wichtigen Themen vom Wähler nicht belohnt werden.
Ich kann, lieber nerone, nicht sehen, daß Koch zu Recht der Vorwurf des Populismus und der Demagogie gemacht wurde.
Er hat ein Thema aufgegriffen, das zuvor durch die öffentliche Diskussion über den Überfall auf den Rentner in München hochgeschrieben worden war. Das war sei gutes Recht als Wahlkämpfer. Ebenso, wie die SPD das Recht hatte, das Thema Mindestlöhne zu probieren; das könnte man auch populistisch nennen.
Und Demagogie? Koch hat im wesentlichen das gesagt, was damals die meisten Kommentatoren schrieben: Hier liegt ein bisher vernachlässigstes Problem, und man muß in diesem Bereich mehr tun.
Er hat dann allerdings die Eselei begangen, auch Maßnahmen gegen kriminelle "Kinder" zu fordern. Darauf kippte die Stimmung schlagartig; den Grund habe ich schon früher erwähnt.
Und zweitens war sein Wahlkampfstab offenbar schlecht präpariert, den Vorwürfen entgegenzutreten, gerade in Hessen sei zu wenig gegen die Kriminalität getan worden. Die Hessen sind "vif" wie die Sachsen. Sie lassen sich nicht gern hinters Licht führen. Und sie hatten den Eindruck, daß Koch sie hinters Licht führen wollte.
Zitat von neroneMeine Frau sagte wahrscheinlich zu recht, dass der Einzug der Linken möglicherweise auch Stimmen sammelt, die sonst in die rechtsradikalen Parteien geflossen wären - zumindest im Westen.
Das halte ich auch für wahrscheinlich. Allerdings weiß ich nicht, was besser ist - Skylla oder Charybdis.
Zitat von neroneIch halte nichts davon einen Genesatz zu konstruieren zwischen den Wählern der Linken und den "freiheitlichen Bürgern". Was an Problematik für die Partei der Linken gelten mag, muss nicht für die Wähler gelten. Oder habe ich da was falsch verstanden??
Nein, das sehe ich genauso. Die Wähler der Kommunisten sind überwiegend nicht selbst Kommunisten. Das war überall so, wo die Kommunisten einmal stark waren; in Frankreich und Italien beispielsweise.
Die Kommunisten sprechen eben nicht von ihrem Ziel, eine "sozialistische Demokratie" à la DDR einzuführen und an die Stelle der Marktwirtschaft eine Planwirtschaft zu setzen. Sie sprechen von sozialer Gerechtigkeit usw. Dafür werden sie gewählt.
Das dicke Ende kommt dann nach. Jedenfalls denken sich das die Kommunisten so.
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