Zitat von R.A.Zum Einen bleibt abzuwarten, ob Sarko mit seinen Reformideen etwas bewirkt oder ob es bei Aktionismus bleibt. Das wird sich in einigen Jahren feststellen lassen.
Frankreich braucht ja dringend einen wie ihn; solch einen Dynamiker, der die verkrusteten Strukturen dieses Landes aufbricht, in dem jeder Versuch der Änderung entweder an den Gewerkschaften oder an der Bürokratie scheitert; oft auch an beiden.
Daher ja auch Sarkozys anfängliche Beliebtheit. Daß er die so schnell durch sein in den Augen vieler Franzosen würdeloses Verhalten verspielen würde, ist ein schlimmer Rückschlag für das Land.
Ob er die Zähigkeit, die Durchhaltefähigkeit hat, das abzuschütteln und beharrlich an seinen Reformen zu arbeiten, bleibt abzuwarten. Es könnte auch sein, daß er, gekränkt wie durch Cécilias Bruch mit ihm, den Bettel hinwirft.
Zitat von R.A.Zum Anderen werden sich vielleicht auch die Franzosen mal von ihrer Monarchie-Fixiertheit etwas lösen können und ein etwas gelasseneres, republikanischeres Verhältnis zu ihrem Staatsoberhaupt bekommen.
Das, lieber R.A., ist für Franzosen kein Gegensatz. Für viele Franzosen verwirklicht sich die Republik just in dieser monarchischen Würde und Gediegenheit.
Es war de Gaulles Genie - er kannte seine Franzosen wie kaum einer - , das erkannt und die Verfassung der V. Republik darauf zugeschnitten zu haben.
Zitat von R.A.Ist natürlich erst einmal etwas ungewohnt (und wird daher abgelehnt), wenn die private Hochzeit eines Politikers nicht als Staatsakt zelebriert wird.
Ein Staatsakt hätte es ja für die Franzosen nicht unbedingt sein müssen. Aber doch eine normale Hochzeit. Es soll vom Hochzeitsakt noch nicht einmal Fotos geben; die einschlägigen Medien sind schon eifrig dabei, Insider Stories aufzusammeln. Siehe hier.
Zitat von R.A.Und es ist doch interessant zu beobachten, wie die europäische Einigung bei den beteiligten Völkern ihre Spuren hinterläßt. Obwohl es wenig direkte Beobachtung der anderen gibt, wenig direkte Kommunikation, jeder nur seine nationalen Medien konsumiert, die meist recht provinziell berichten - irgendeine Art Osmose ist trotzdem am Wirken und führt immer wieder dazu, daß gewisse Ideen und Verhaltensweisen sich europaweit verbreiten und nationale Sonderwege verdrängen.
Ja, das stimmt. Und das sollte man bei aller Kritik an der Brüsseler Superbürokratie auch nicht übersehen: Wie sozusagen zivilisierend die europäische Einigung wirkt.
Jüngstes Beispiel: Serbien. Ohne die Zugkraft der EU stünden wir vermutlich vor dem nächsten Waffengang auf dem Balkan.
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