Zitat von C.3. Weder Assimilation noch Integration ist von fast allen türkischen und islamischen Verbänden erwünscht, es wird seit zehn Jahren massiv dagegen gearbeitet und mit immer weiter wachsendem Erfolg. Die Veranstaltung in Ludwigshafen war ein Aufmarsch von AKP, IGMG und MHP-Aktivisten, die das Unglück für ihre Propaganda ausgeschlachtet haben, von Trauer keine Spur.
Ich habe, dear C., nie verstanden, warum der Islamist (angeblich Ex-) und türkische Nationalist Erdogan bei uns meist eine so gute Presse hat.
Meine Auffassung ist - ich habe das ja hier schon oft geschrieben -, daß Erdogan die Türkei in die EU bringen will, nicht um sie zu europäisieren, sondern um die alte Vorherrschaft des Osmanischen Reichs über Südosteuropa wieder herzustellen.
Ein sozusagen vorgeschobener Brückenkopf in Gestalt einer türkischen Community in Mitteleuropa kann da nicht schaden.
Die Organisationen, die du nennst, unterstützen das wohl überwiegend (soweit ich das beurteilen kann; du kennst dich da besser aus). Es wird Zeit, daß die deutsche Politik erkennt, um welche Ziele es da geht.
Mein Eindruck ist aber andererseits auch, daß die große Mehrheit der Einwanderer aus der Türkei diese Ziele nicht unterstützt. Jedenfalls solange nicht, wie man nur dann, wenn man in Deutschland integriert ist, hier vorankommen und gutes Geld verdienen kann. Dann stellt sich auch die kulturelle Assimilation allmählich ein; man kann das in den USA sehen.
Falls allerdings Erdogan mit seinem schon recht erstaunlichen Versuch Erfolg haben sollte, hier türkische Schulen und Universitäten einzurichten, dann wird das irgendwann nicht mehr gelten. Dann könnte man als nicht assimilierter Türke in Deutschland - anders, als ein nicht assimilierter Kurde in der Türkei - vorankommen und Karriere machen.
Aus meiner Sicht stehen wir in der Einwanderungspolitik an einem Scheideweg. Entweder benehmen wir uns wie alle Einwanderungsländer und assimilieren die Einwanderer. Oder wir bleiben passiv wie bisher und öffnen damit der Strategie Erdogans Tür und Tor.
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