diesen Beitrag find ich super, und zwar weil er sich gleich gegen zwei geliebte gutmenschliche Überzeugungen wendet. Erstens natürlich dass je mehr multikulti um so besser, aber es kratzt auch am lieben Feindbild "Deutscher im Ausland".
Ich höre fast die aufgebrachte Stimme der GEW Paukerin: "Aber wir Deutschen leben im Ausland nur unter uns, schicken unsere Kinder auf die deutsche Schule, schotten uns ab, beuten unser eingeborenes Dienstpersonal aus und verdienen dafür das 25fache eines Kaffeepflückers/Reisbauern/Textilarbeiterin (Nichtzutreffendes bitte streichen). Und dabei bekommen wir Kolonialisten nichts von der großartigen authentischen Kultur mit...." (Tirade geht noch ewig weiter).
Wo liegt also der Unterschied? Erstens, so bitter das auch in den Ohren klingen mag, deutsche (z. B.) Ingenieure erfüllen im Ausland Aufgaben, die die dortige Bevölkerung nicht ohne weiteres erfüllen kann und bringen Know How in einige Länder. Wir treten eben nicht mehr als Kolonisten auf, sondern als befristete Gäste, die in der Regel nicht schlecht angesehen sind. Erdogans Pläne dagegen laufen tatsächlich auf eine Kolonisierung raus, die der bereits anwesenden türkischen Bevölkerung die Mühen der Anpassung ersparen soll, und zwar bis hin zur Möglichkeit, die Sprache nicht zu lernen.
Und gerade in Deutschland ist die Sprache einfach das einzige nationale Identitätsmerkmal, das Sachsen und Rheinländer, Bayern und Schwaben (mehr oder weniger) gemeinsam haben. Ist schon historisch immer so gewesen. Deshalb hilft auch ein Vergleich mit den USA nichts, wo Englisch und Spanisch teilweise gleichrangig sind. Die amerikanische Gemeinschaft definiert sich eben nicht über die Sprache, die Deutschen schon. Und deshalb ist es nicht chauvinistisch, auf Sprachfähigkeit bei Einwanderern zu bestehen.
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