Zitat von C.Es ist kein Selbsthass, es ist Eitelkeit und Überlegenheitswahn
Was wahrscheinlich fast immer für sogenannten "Selbsthaß" gilt, im gesellschaftlich-politischen Kontext.
Es ist, da stimme ich dir vollkommen zu, dear C., gar kein Selbsthaß. Nicht auf der Ebene des Individuums.
Sondern man kündigt gewissermaßen der Gruppe, der man zugehörte - der Nation, oder auch der religiös-ethnischen Gruppe, wie beim vielgenannten "jüdischen Selbsthaß" - die Zugehörigkeit.
Man stellt sich mental außerhalb und drischt dann ein auf diese Gruppe, diese Nation, diese Religion oder, das vor allem, diese Kultur.
Wer in der Nachkriegszeit aufgewachsen ist, der hatte im Grunde nur zwei Alternativen:
Entweder hat man sich mit der deutschen Geschichte, der deutschen Nation identifiziert und einfach die Verbrechen der Nazis verdrängt, wenn nicht gar schulterzuckend zur Kenntnis genommen oder irgendwie gerechtfertigt.
Oder man hat sich auf die Seite des "besseren Deutschland" gestellt. Dann war man im Extremfall Kommunist und befand sich damit in einer Tradition, in der man nur Gutes sah. Oder man war Weltbürger, Europäer, irgend so etwas.
Und hat aus dieser Position heraus nun nicht nur auf die Nazis eindroschen, wozu es ja jeden Grund gab. Sondern die ganze deutsche Geschichte wurde auf die Nazis hin umkonstruiert - Wilhelm II und Bismarck, ja Luther irgendwie als Vorläufer der Nazis.
Gar der Antisemitismus, den es bis zu den Nzis in Deutschland ungewöhnlich wenig gegeben hatte, wurde als eine Art Merkmal der deutschen Geschichte zurechtkonstruiert.
Auf der Suche nach einer anderen als der deutschen Identität wurde man dann ab ungefähr Mitte der sechziger Jahre in der "Dritten Welt" fündig. Man identifizierte sich mit vietnamesischen Kommunisten, mit südamerikanischen Tupamaros eher als mit der eigenen deutschen Kultur und Geschichte.
Und alle die Bedürfnisse, sich zu identifieren, wurden nun auf eine absurde Weise dorthin verlagert.
Diese ganze Unechtheit, diese Verstiegenheit der RAF und ihrer Sympathisanten hat darin meines Erachtens eine wesentliche Ursache. "Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen tun". Je mehr man rauswollte aus der deutschen Identität, umso mehr benahm man sich wie die Nazis.
Das war natürlich eine kleine Minderheit. Zur Massenbewegung wurde diese Suche nach einer Ersatz-Identität erst mit der grünen Bewegung und mit Multikulti.
Multikulti - man schwärmte (und schwärmt) für jeden fremden Nationalismus; umso mehr, je mehr man den der eigenen Nation ablehnte. Man lacht über die eigene christliche Tradition, hat aber umso mehr Verständnis für den Islam.
Das trägt alles Züge des Verkrampften, des in einem gewissen Sinn Pathologischen. Wiederkehr des Verdrängten, Verschiebung, Projektion, Identifikation mit dem Aggressor sind Begriffe aus der Psychoanalyse, die man heranziehen könnte, um diese Sozialpathologie zu verstehen.
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