Wobei ich die Punkte 1 und 3 nicht als türkische Besonderheit sehe, genau das war auch bei den anderen "Gastarbeiter"-Gruppen der Fall und das ist letztlich gelöst worden.
Die größere kulturelle Distanz war bei der Mehrheit der türkischen Einwanderer durchaus da. Nicht aber bei der Minderheit der kemalistisch Geprägten - die dachten schon europäischer als mancher andere Gastarbeiter und die haben sich auch ziemlich gut integriert.
Ein zusätzliches Problem war natürlich, daß die Türken die bei weitem größte Einwanderergruppe stellten. Einwanderer neigen ja grundsätzlich und verständlicherweise dazu, erst einmal etwas unter sich zu bleiben. Das sich das aber zu Strukturen à la Neukölln verfestigt ist aber nur ab einer gewissen Zahl möglich - die Portugiesen hatten diese Option nie.
Beide Problem hätten sich aber m. E. ebenfalls gelöst, vielleicht mit etwas mehr Zeit, wäre nicht eine andere Entwicklung dazwischen gekommen: Die von Islam-Fundis aus arabischen Staaten finanzierte Reislamisierung. Unter der ja schon die Türkei selber sehr zu leiden hat, und die eben auch in Westeuropa gerade bei den Problemgruppen besonderen Widerhall fand.
Ich behaupte mal: Hätte es z. B. in Italien eine ähnliche Entwicklung mit einer radikal-katholischen Bewegung à la Opus Dei gegeben, dann hätten wir heute ebenfalls heftige Probleme mit nicht mehr integrationsbereiten Italiener-Gruppen.
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